Josefa Maria von der heiligen Agnes
Taufname: Inés Albiñana Gomar de Benigánim
Gedenktag katholisch: 21. Januar
gebotener Gedenktag im Orden der Augustiner-Eremiten: 23. Januar
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Valencia: 23. Januar
Name bedeutet: J: Gott hat hinzugefügt (hebr.)
M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
Inés de Benigànim aus einer Familie von Kleinbauern musste nach dem Tod ihres Vaters Luis Albiñana als Magd für einen
reichen und gewalttätigen Onkel arbeiten. Ihr Beichtvater lehrte sie Demut und Weltabgeschiedenheit, was ihr - auch wegen
ihrer epileptischen Anfälle - den Ruf eines Dorftrottels
einbrachte. Eines Tages sah sie in einer Vision den in
lila gekleideten Christus, der sie bat, seine Frau zu werden, was sie begeistert bejahte.
Dieses Erlebnis war die mystische Quelle all ihrer weiteren Erfahrungen von Visionen und Offenbarungen. Im Alter von
18 Jahren trat sie 1611 als Laienschwester - d. h. als für Handarbeiten Zuständige im Unterschied zu den Nonnen, die
Lesen konnten - in das durch Johannes de Ribera gegründete
Kloster der
Augustiner-Barfüßerinnen in Benigànim ein und nahm den Ordensnamen
Josefa Maria von der heiligen Agnes an. Dort wurde sie behandelt wie ein dreijähriges Kind, auch la Niña
genannt,
und des öfteren freundlich-spöttisch nach ihrem Alter befragt; antworten konnte sie nur durch Abzählen an den Fingern.
Aber Reinheit, Bußeifer und mystische Gnadengaben, Krankenheilungen und Weissagungen zeichneten sie in reichem Maße aus,
viele Wunder werden ihr zugeschrieben: als der Schlüssel zur Speisekammer verloren war, öffnete sie diese mit einem Haken;
aus alten Eiern bereitet sie köstliche Tortillas und aus schlechtem Mehl ausgezeichnetes Brot. Oft tanzte sie mit ihrem
himmlischen Bräutigam, v. a. wenn die Nonnen das Te Deum
sangen.
Als Josefa Maria nach 20 Jahren der Arbeit mit Putzen, Waschen und Kochen angeboten wurde, Nonne zu werden, lehnte sie ab: ihre Verrichtung der einfachen Arbeiten sei Gottes Wille. Als 200 Männer aus Benigànim im Jahr 1693 zu den Waffen gerufen wurden, um die Rechte des Ortes gegen die königlichen Truppen zu verteidigen, kamen sie zuerst ins Kloster zu Josefa Maria, die nun Tag und Nacht im Gebet verbrachte, bis die Männer allesamt unversehrt aus den Kämpfen zurückkehrten, obwohl der Kampf sonst blutig war und mit dem Sieg der Königlichen endete.
Nach Josefa Marias Tod wurde ihr Körper mehr als drei Tage zur Verehrung durch die Menschen aufgebahrt, dann wurde sie feierlich begraben. Wie zu Lebzeiten wirkte sie auch nach ihrem Tod Wunder; als im 17. Jahrhundert auf dem Platz vor der Kirche der Augustinerinnen ein Ochsenkarren umfiel und Kinder unter sich begrub, blieben diese nach Anrufung von Inés unverletzt. Im 19. Jahrhundert konnte ein in den Brunnen gefallenes kleines Kind dank Inés wohlbehalten gerettet werden.
In Benigànim wird Inés alljährlich an ihrem Gedenktag mit einer Prozession und der Nachstellung ihrer Wundertaten gefeiert. Gezeigt wird in einem Garten des Ortes auch ein rund 350 Jahre alter Orangenbaum, den Inés noch selbst gepflanzt hat und dessen Früchten wundersame Kräfte zugeschrieben werden.
Kanonisation: Am 26. Februar 1888 wurde Josefa Maria von Papst Leo XIII. seliggesprochen, ihre Heiligsprechung ist eingeleitet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.02.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• https://es.wikipedia.org/wiki/In%C3%A9s_de_Benig%C3%A1nim - abgerufen am 20.07.2023
• Infotafeln am Kloster der Augustinerinnen in Benigànim
• https://lasdiezvirgenessensatas.blogspot.de/2013/05/beata-josefa-m-de-santa-ines-de.html - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.