Ökumenisches Heiligenlexikon

Karl Dominik Albini

französischer Name: Charles Dominique

1 Gedenktag katholisch: 20. Mai

Name bedeutet: K: der Tüchtige (althochdt.)
D: dem Herrn gehörend (latein.)

Priester, Ordensmann, Glaubensbote auf Korsika
* 26. November 1790 in Mentone an der Côte d’Azur, heute Menton bei Nizza in Frankreich
20. Mai 1839 in Vico auf Korsika in Frankreich


Charles Dominique Albini
Charles Dominique Albini

Karl Dominik Albini war Sohn einer einfachen Bauernfamilie in Mentone, das damals zu Italien gehörte. Er wurde als jüngstes der acht Kinder der Familie geboren, von denen nur zwei überlebt hatten. Als er 14 Jahre alt war, starb seine Mutter. Von seinem Vater wurde er in die Fromme Schule der Piaristen an der Kirche Saint-Michel in seinem Heimatort geschickt. Dann trat er ins damalige Priesterseminar in Nizza ein und wurde dort 1814 zum Priester geweiht. Da es in jener Zeit einen Überfluss an Priestern gab, erhielt der junge Priester von seinem Bischof keine bestimmte Aufgabe; er kehrte in seine Heimatstadt zurück und half den Pfarrern. Er ging in die entferntesten Dörfer, besuchte Kranke, predigte und erteilte Katechismusunterricht.

Albini hatte eine besondere Gabe, die Menschen zu berühren, viele waren überzeugt, er besäße die Gabe der Herzensschau. 1822 wurde er Spiritual und Professor für Moraltheologie am Priesterseminar in Nizza. Bei Exerzitien, die Karl Eugen von Mazenod in Nizza abhielt, reifte Karls Entschluss, sich der 1816 von Mazenod gegründeten Kommunität der Oblats de Marie-Immaculée, der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria, anzuschließen. 1824 begann sein Noviziat in Aix-en-Provence.

Kirche des ehemaligen Priesterseminars in Marseille
Kirche des ehemaligen Priesterseminars in Marseille

1827 kam Karl Dominik ans damals neu eröffnete Priesterseminar - heute ein Gebäude der Stadtverwaltung - in Marseille, um dort Moraltheologie zu lehren; er führte seine Schüler in die neue Moraltheologie von Alfons Maria von Liguori ein, zugleich übernahm er die Seelsorge unter den etwa 7000 Italienern, die in Marseille auf der Suche nach Arbeit und besseren Lebensbedingungen wohnten.

1835 musste Albini die Arbeit in Marseille aufgeben und dem Ruf ans neu gegründete Priesterseminar an der Kirche Sacré Cœur in Ajaccio auf Korsika folgen. Auf der früher italienischen Insel waren die religiösen und moralischen Zustände weithin trostlos: die Priester erhielten keine angemessene Ausbildung, Unmoral und Verwilderung der Sitten griffen um sich, die Blutrache war Tradition und gängige Praxis. 1836 wurde Karl Dominik Superior der bis heute in dem 1481 von Franziskanern gegründeten und 1793 in der Französischen Revolution geschlossenen Kloster Saint-François in Vico angesiedelten Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria.

Pfarrkirche in Moïta
Pfarrkirche in Moïta

Zugleich begann Albini mit der Volksmission in Moïta bei Corte - dem Ort, an dem Leonhard von Porto Maurizio sie ein Jahrhundert zuvor beendet hatte; es folgten Missionen in zahlreichen weiteren Orten auf der ganzen Insel Korsika. Karls Predigten beeindruckten die Menschen, ihre Folgen brachten ihm den Titel eines Wundertäters ein.

Pfarrkirche in Vico
Pfarrkirche in Vico

Im November 1838 erkrankte Karl Dominik schwer, ausgezehrt durch seine Arbeit und die Strenge gegenüber sich selbst. Seine letzten Worte waren: Ich freute mich, als man mir sagte: zum Haus des Herrn wollen wir pilgern. Nach seinem Ableben verbreitete sich über die ganze Insel der Ausruf Der Heilige ist tot!, schnell füllte sich die Kirche des Kloster Saint-François in Vico, in der er bestattet wurde, mit Trauernden. 1851 wurden dort seine Gebeine erhoben, 1933 wurden sie in die Pfarrkirche von Vico übertragen.

Kanonisation: Der Seligsprechungsprozess für Karl Dominik Albini wurde 1915 eröffnet, stockt aber seit längerem; am 4. Juli 1968 wurde Karl Dominik durch Papst Paul VI. als verehrenswert anerkannt; die von Laien neu gegründete Konfraternität von Pater Albini bemüht sich um die Fortsetzung des Prozesses.

Die Basilika Saint-Michel in Menton ist werktags von 15 Uhr bis 17 Uhr, samstags auch von 10 Uhr bis 12 Uhr geöffnet. (2024)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.05.2024

Quellen:
• http://generalpostulationomide.weebly.com/verehrungswrdige.html nicht mehr erreichbar
• http://postulationomifr.weebly.com/albini.html - abgerufen am 16.07.2023
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Charles_Dominique_Albini - abgerufen am 29.01.2024
• Infotafeln am Kloster Saint-François in Vico

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.