Ökumenisches Heiligenlexikon

Karl von Blois

französischer Name: Charles de Blois

1 Gedenktag katholisch: 29. September

Name bedeutet: der Tüchtige (althochdt.)

Herzog der Bretagne
* 1319 in Châtillon-sur-Seine in Frankreich
29. September 1364 bei Auray in Frankreich


Chroniques de Jean Froissart: Karl wird in der Schlacht von la Roche-Derrien 1347 gefangen genommen, in der Bibliothèque Nationale de France in Paris
Chroniques de Jean Froissart: Karl wird in der Schlacht von La Roche Derrien 1347 gefangen genommen, in der Bibliothèque Nationale de France in Paris

Karl von Blois, Sohn des Grafen Gui von Blois und der Margarete von Valois, wurde durch seine Heirat mit Jeanne de Penthièvre 1341 Herzog der Bretagne. Dort stieß er auf den erbitterten Widerstand des Jean de Montfort, was zum Bretonischen Erbfolgekrieg führte. Sein mit England verbündeter Konkurrent gewann die Oberhand. 1347 wurde Karl in der Schlacht von La Roche Derrien gefangen genommen, er kam erst 1356 durch ein immenses Lösegeld wieder frei. Seine Niederlage und sein Tod in der Schlacht von Auray ermöglichten Jean IV. de Montfort endgültig die Machtübernahme.

Die Kriegsnöte und Krisenerscheinungen, die Karls Regierungszeit bestimmen, hinderten nicht seine Glorifizierung, v. a. durch die Franziskaner in Guincamp, die um sein Grab und über das Geschichtsbild des gefallenen Herzogs einen lebhaften Kult entfalteten, nachdem er sie zuvor gefördert hatte.

Kanonisation: 1371 gelang die Einleitung eines Kanonisationsverfahrens in Angers. Schon Papst Urban V. kritisierte die Verehrung Karls, aber im Martyrologium Romanum von 2001 /2004 ist er als selig verzeichnet.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 18.11.2014

Quellen:

• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.