Karl von Sezze
italienischer Name: Carlo
bürgerlicher Nachname: Melchiori
Gedenktag katholisch: 6. Januar
im Bistum Mondoñedo-Ferrol und im Orden der Franziskaner-Observanten: 7. Januar
Name bedeutet: der Tüchtige (althochdt.)
Karl Melchiori war Bauernsohn, nach kurzer Ausbildung Schafhirt und später Bauer. Mit 17 Jahren entschied er sich für ein Leben im Zölibat, 1635 trat er als Laienbruder ins Kloster San Francesco der Franziskaner-Minoriten in Nazzano bei Rom ein und legte ein Jahr später die Profess ab. Bis 1640 lebte er in verschiedenen Konventen, schließlich im Kloster San Francesco a Ripa in Rom. Im Oktober 1648 wurde Karl während einer Messe stigmatisiert mit den Wundmalen Christi. Neben seinen Aufgaben als Gärtner, Koch, Pförtner, Almosensammler und Sakristan gelang es ihm, unermüdlich karitativ tätig zu sein. Trotz mangelhafter Lese- und Schreibkenntnisse verfasst er auf Veranlassung seines Seelführers umfangreiche mystische Schriften. In einem Häretiker- und in einem Heiligsprechungsprozess trat er als Ratgeber auf. Der Überlieferung nach hat er die Pontifikate von Papst Alexander VII. sowie der Päpste Clemens IX., X. und XI. vorausgesagt.
Bei Karls Tod wurde die Stigmatisation entdeckt und von Ärzten als übernatürliche Wunde erkannt. Sein als unverwest geltender Leichnam ruht in der Kirche San Francesco a Ripa in Rom
Im Ortsteil Scalo von Sezze ist Karl heute eine moderne Kirche geweiht. Das Kloster San Francesco in Nazzano ist heute in Privatbesitz.
Kanonisation:
Am 22. Januar 1882 erfolgte Carlos Selig-, am
12. April 1959 durch Papst Johannes
XXIII. die Heiligsprechung.
Patron
von Sezze; der Diözese Sezze
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Kirche San Francesco a Ripa in Rom ist täglich von 7 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.06.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Walter Troxler. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. III, Herzberg 1992
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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