Kasimir von Polen
polnischer Name: Kazimierz
Gedenktag katholisch: 4. März
nicht gebotener Gedenktag
Fest in Polen
Hochfest in den Bistümern Białystok, Drohiczyn, Łomża und Radom
Diözesankalender von Kraków
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Mailand und im Ambrosianischen Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Teil des Bistums Lugano: 10. Oktober
Übertragung der Gebeine: 14. August
Name bedeutet: Stifter des Friedens (slawisch)
Kasimir war der zweite Sohn des polnischen Königs Kasimir IV. aus der Dynastie der Jagiellonen und seiner Frau Elisabeth von Österreich, der Tochter des böhmischen und ungarischen Königs, die ihn betont christlich erzog. Als Kasimir 13 Jahre alt war, wurde er vom aufständischen ungarischen Adel zum Gegenkönig gewählt und von seinem Vater mit einer Armee nach Ungarn gesandt, sein Rivale Matthias Corvinus verhinderte aber den Amtsantritt. Kasimir konnte sich nun ganz seinen geistlichen Neigungen hingeben. 1481 lehnte er die erwünschte Ehe mit der Tochter des deutschen Kaisers Friedrich III. ab, da er Keuschheit gelobt habe. Er war ein großer Verehrer der Maria; Friedensliebe, Askese und soziales Engagement zeichneten ihn aus.
Als sich sein Vater für einige Jahre in Litauen aufhalten musste, um sein Reich gegen russische Infiltration zu schützen,
übernahm Kasimir 1481 als Statthalter die Verwaltung in Polen und erwarb sich schnell Anerkennung und Achtung beim Volk als
Bruder und Beschützer der Armen
wegen seiner Gerechtigkeit und Sittenstrenge, aber auch weil es ihm gelang, Ordnung
gegen das Räuberunwesen wieder herzustellen. Sein Vater holte ihn 1483 zur Unterstützung nach Litauen, wo er vom Volk bald
ob seines heiligmäßigen Lebens hoch verehrt wurde. Er erkrankte an einer plötzlich auftretenden Schwindsucht und starb am
Hof in Grodno (Hrodna).
Kasimirs Grab war in der Anfang des 17. Jahrhunderts von Jesuiten für ihn erbauten Kasimir-Kirche in Vilnius, die in den Napoleonischen Kriegen profaniert wurde. Nach der Übergabe der Kirche an die Orthodoxe Kirche 1832 kamen seine Gebeine in die Kathedrale. Nach dem 2. Weltkrieg, als die Kathedrale von der Sowjetmacht geschlossen wurde, brachte man die Reliquien in die St.-Peter-und-Pauls-Kirche, jetzt sind sie wieder in der Kathedrale. Die frühbarocke Kasimir-Kapelle ist eine der schönsten Kapellen in der Kathedrale, besonders reich an Fresken und Skulpturen.
Kanonisation:
Die von Papst Leo X. schon ausgestellte Kanonisationsbulle für Kasimir ging 1521
wegen der Plünderung Roms verloren.
1602 stellte Papst Clemens VIII. eine zweite Urkunde zur Heiligsprechung aus. 1636
wurde Kasimir von Papst Urban VIII. zum Schutzheiligen des Großreiches Polen-Litauen erklärt.
Attribute:
Lilie
Patron
von Polen und Litauen, der Jugend; gegen Pest, Religions- und Vaterlandsfeinde; der Bistümer Białystok, Drohiczyn, Łomża
Kraków und Radom
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 09.06.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Chronik-Kalender 2009, Harenberg, Dortmund 2008
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 5. Herder, Freiburg im Breisgau 1996
• Waldemar Grosch. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. III, Herzberg 1992
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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