Klemens von Ohrid
bulgarischer Name: Kliment
auch: von Ochrid, von Achrida
Gedenktag katholisch: 27. Juli
Gedenktag orthodox: 17. Juli, 27. Juli, 22. November, 25. November
Name bedeutet: der Sanftmütige (griech. - latein.)
Klemens war Schüler von Cyrillus von Saloniki und Methodius von Mähren. Er begleitete Methodius und andereSchüler der beiden wohl in ein Kloster am bithynischen Olymp - dem heutigen Uludağ in der Türkei, nahm 860/861 an der Mission der Brüder auf der Krim und in Südrussland teil und begleitete 862/863 deren Missionsreise durch Pannonien und Mähren sowie möglicherweise die Reise nach Rom, wo er dann im Frühjahr 868 mit Billigung von Papst Hadrian II. zum Priester geweiht wurde 1.
Als Methodius von 870 bis 873 auf die Insel Reichenau verbannt war, hat Klemens ihn wohl in dessen Amt als Bischof von Pannonien vertreten. In den nach Methodius' Tod aufgebrandeten kirchenpolitischen Auseinandersetzungen mit den fränkisch-deutschen Herrschern und deren KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. verteidigte Klemens die slawische Mission, konnte sich aber nicht durchsetzen und wurde mit anderen Vertretern der slawischen Kirche nach kurzer Haft zur Flucht gezwungen. Er kam 885 die Donau entlang über Singidunum - das heutige Beograd - bis in die damalige Hauptstadt Pliska an den Hof des bulgarischen Prinzen Boris, der die Christen gerne empfing.
Zusammen mit Nahum von Ochrid arbeitete Klemens im Auftrag von Boris I. nun an der Organisation einer ersten slawischen Bildungsstätte und der Zusammen- bzw. Wiederherstellung slawischer Kirchenbücher. Klemens wurde dann zur Heranziehung eines slawischsprachigen KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. und zur Festigung des Christentums nach Ohrid, bis zum Fluss Devoll im heutigen Albanien und nach Glavinica - dem heutigen Glavinitza in Bulgarien - ausgesandt.
An das Wirken von Cyrillus und Methodius anknüpfend, begründete Klemens so die slawische Literatur und Kultur in Mazedonien. Er war der erste Schriftsteller der slawischen Sprache und übersetzte zahllose Werke 2, verfasste eine Biografie seiner Lehrer und gründete das Panteleimon-Kloster im Stadtteil Varoš in Ohrid, das zur ersten slawischen Universität wurde, an der er selbst von 886 bis 893 über 3000 Studenten unterrichtete, von denen viele Priester wurden und die die slawische Literatur in der Region und bis nach Russland verbreiteten. Einer seiner Schüler war == Konstantin der Priester.
Nach Auseinandersetzungen mit Boris über die Frage der Entwicklung
der Schriftsprache wurde Klemens als Bischof ins entfernte
Belitsa gesandt, aber - wohl 886 - als Bischof
von Ohrid wieder zurück geholt. Er war damit der
erste Slawe auf diesem Bischofsstuhl. Nach Auseinandersetzungen um die Thronfolge von Boris I. wurde 893
Preslav das neue Zentrum des Christentums; auf
dem dortigen Reichstag wurde noch im selben Jahr die Ablösung des Griechischen als Kirchen- und Amtssprache durch das
Kirchenslawische beschlossen; die damit anbrechende Periode gilt der lokalen Kirche als goldenes Zeitalter
. Klemens
wirkte weiter als Bischof, wobei sein nunmehriger Sitz heute unklar ist. Er weihte einheimische Geistliche, schrieb Bücher,
gründete eine Kirche in Ohrid und unterstützte den Bau des
Klosters Naum; selbst die Kultivierung von
Obstbäumen soll er gefördert haben und er gilt auch als der erste slawische Komponist und Musiklehrer.
Nach Nahums Tod 910 wollte Klemens sein Bischofsamt aus Betroffenheit niederlegen, was aber mit Rücksicht auf seine Verdienste abgelehnt wurde. Vor seinem Tod verteilte er seinen Besitz an das Bistum und sein Kloster.
Klemens wurde in seinem Kloster in Ohrid bestattet. Als nach der Besetzung durch die Türken im 15. Jahrhundert die Kirche in eine Moschee umgewandelt wurde, kamen seine Gebeine in die Kirche Sv. Bogorodica - Kirche der Hl. Gottesmutter - in Ohrid, die seitdem auch unter seinem Namen bekannt ist. Nach mehreren Übertragungen liegen Reliquien auch in Sofia und in Veria in Griechenland. Die Verehrung ist erstmals im 11. Jahrhundert bezeugt. Aufgrund falscher Wiedergabe glagolitischer Quellen wird sein Gedenktag auch als 17. Juli angegeben; weil sein Gedenktag mit dem von Pantaleon zusammenfällt, wird er in Bulgarien am 25. November und in Griechenland am 22. November gefeiert.
Klemens war der bedeutendste Schüler der Slawenapostel Cyrillus und Methodius und der erste slawische Bischof Bulgariens. Die Auseinandersetzung mit dem Patriarchat in Konstantinopel um die Frage einer bulgarischen Autokephalie mied er, aber er schuf die Grundlagen einer eigenständigen, slawischsprachigen Kirche Bulgariens. Er übersetzte Werke aus dem Griechischen, darunter Lieder von Joseph dem Hymnenschreiber, und war einer der fruchtbarsten frühslawischen Schriftsteller. Ihm zugeschrieben werden an die 30 Kanzelreden, einige Hymnen und die ausführliche Biografie über Cyrillus.
Kanonisation:
Das Datum von Klemens' Heiligsprechung ist ungewiss, sie erfolgte jedoch spätestens mit der Verlegung der Hauptstadt nach
Ohrid durch Zar Samuil um 1010.
Patron
von Nordmazedonien und Ohrid
1 ▲ Dass Klemens, dessen Taufname unbekannt ist, dabei wegen der Überführung der Reliquien von Clemens I. den neuen Namen angenommen hat, wird neuerdings bestritten.
2 ▲ Dass Klemens die
- aus Verehrung für seinen Lehrer Cyrillus - kyrillische
benannte Schrift schuf, ist - wohl wegen der Fehlinterpretation einer früheren Lebensbeschreibung - falsch.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.08.2020
Quellen:
•
• Heinz Miklas. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. IV, Herzberg 1992
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.