Ökumenisches Heiligenlexikon

Konrad von Konstanz

1 Gedenktag katholisch: 26. November
nicht gebotener Gedenktag im deutschen Sprachgebiet
Fest im Erzbistum Freiburg i. Br.
Diözesankalender Augsburg, Rottenburg, Feldkirch und St. Gallen
in Einsiedeln: 27. August
Übertragung der Gebeine: 5. Juli

1 Gedenktag evangelisch: 26. November

1 Gedenktag orthodox: 26. November

Name bedeutet: der tapfere Berater (althochdt.)

Bischof von Konstanz
* um 900 auf der Welfenburg in Altdorf, heute Weingarten in Baden-Württemberg
26. November 975 daselbst


Welfenlöwe, Nachbildung des Originals in Braunschweig aus dem 12. Jahrhundert, 1999, im Innenhof des Klosters in Weingarten
Welfenlöwe, Nachbildung des Originals in Braunschweig aus dem 12. Jahrhundert, 1999, im Innenhof des Klosters in Weingarten

Konrad war Sohn des Welfengrafen Heinrich von Altdorf. Er kam im Alter von acht Jahren zur Erziehung an Domschule in Konstanz, studierte Philosophie und wurde dann zum Kanonikus und Propst des Domstifts ernannt und 934 von Bischof Ulrich von Augsburg zum Bischof von Konstanz geweiht. Enge Beziehungen unterhielt er zum ottonischen Kaiserhaus. Dreimal unternahm er Wallfahrten nach Jerusalem, von wo er Reliquien des Kreuzes Christi mitbrachte. Mildtätigkeit und tiefe Frömmigkeit zeichneten ihn besonders aus.

Einen großen Teil seines Vermögens gab Konrad zur Errichtung von Kirchen und eines Hospitals: er stattete die Stadt mit einem Kranz von Kirchen rund um sein Münster aus, um sie nach dem Vorbild von Rom zu gestalten; so trugen nun vier Kirchen die Patrozinien von vier römischen Patriarchalkirchen: neben dem Marienmünster die Paulskirche, die Johanneskirche, und die heute abgegangene Peterskirche, an deren Stelle sich das frühere Kloster Petershausen befindet. Um 960 ließ Konrad den Rundbau der Heilig-Grab-Kapelle am Münster nach Jerusalemer Vorbild bauen, die er Mauritius und seinen Gefährten weihte, deren Reliquien er von seinen Reisen mitgebracht hatte; die Verehrung des Patrons des Reiches zeigt seine Verbundenheit mit Otto „dem Großen”.

Reliquiar für Konrads Kopf, in der Konradi-Kapelle im Münster in Konstanz
Reliquiar für Konrads Kopf, in der Konradi-Kapelle im Münster in Konstanz

Konrad wurde erst in seiner Mauritius-Rotunde bestattet, später wurden die Reliquien ins Konstanzer Münster überführt, in der Reformationszeit in den Bodensee geworfen, nur sein Kopf blieb angeblich erhalten. Das Münster ist neben Maria und Pelagius seit dem 12. Jahrhundert auch Konrad geweiht.

Konrads Lebensgeschichte wurde um 1120 von Udalschalk, damals Mönch und später Abt im Augsburger Stift St. Ulrich und Afra, verfasst. Die Legende betont seine außerordentliche Selbstbeherrschung: als während des Pontifikalamtes an Ostern eine Spinne in den Kelch gefallen war, trank er ohne Scheu; die Spinne aber kam, als er sich später zum Mittagessen setzte, wieder aus seinem Munde hervor.

Kanonisation: Konrad wurde auf dem 1. Laterankonzil 1123 heiliggesprochen.
Attribute: Bischof, Kelch mit Spinne, auf dem Wasser wandelnd
(zweiter) Patron der Diözese Freiburg im Breisgau
Bauernregeln: Noch niemals stand ein Mühlenrad / an Konrad, weil er Wasser hat.
Der Konrad und auch die Kathrein, / die knien sich bald in den Dreck hinein.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Konrad von Konstanz

Wikipedia: Artikel über Konrad von Konstanz

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Johannes von Kreta
Lukas Jüngere
Georg Preca
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.05.2018

Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bauernregeln.net/november.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Adriaan Breukelaar. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. IV, Herzberg 1992

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.