Kunibert von Köln
auch: Cunibertus, Gumpertus
Gedenktag katholisch: 12. November
gebotener Gedenktag im Erzbistum Köln
Diözesankalender Trier
Übertragung der Gebeine: 5. September
Name bedeutet: der Glanz der Sippe (althochdt.)
Kunibert aus adeliger Familie wurde am damaligen Hof des Königs Theudebert II. von Austrasien in Metz erzogen, dann Ratgeber bei König Dagobert I. und Erzieher von dessen Sohn Sigibert III., den er ab 634 zusammen mit Herzog Adalgisil auch als Regent vertrat, solange dieser noch Kind war. Kunibert wirkte dann als Archidiakon in Trier und wurde dort durch die von iroschottischen Missionaren geprägte Reichsgesellschaft geprägt. Wohl 623 wurde er Bischof von Köln, das er endgültig ins Merowingerreich einband. Kurz nach seiner Wahl soll ihm eine Taube bei der Messe in der St.-Ursula-Kirche die Grabstätte der Ursula offenbart haben. Er gründete das Doppelkloster Stablo - das heutige Stavelot - und - nach allerdings später Überlieferung - das dann nach ihm benannte Kloster und brachte die Diözese zum Blühen. Gegen einzelne Sonderinteressen vertrat er eine kirchliche Ordnung für das gesamte Frankenreich und unterstützte die Mission in Friesland, Sachsen und unter den Brukterern um Soest.
Nach Dagoberts Tod 639 vertrat er als Gesandter von König Sigibert III. neben Pippin dem Älteren die Interessen von Austrasien bei der Versammlung in Compiègne, auf der die Reichsteilung beschlossen wurde. Späte Überlieferung schreibt ihm die Weihe der Bischöfe Theodard von Tongern-Maastricht und Lambert von Maastricht zu; zumindest letztere ist höchst unwahrscheinlich, da sie erst nach 669 stattfand.
Kunibert ließ - wohl über einem früheren römischen Brunnenheiligtum - die St.-Clemens-Kirche in Köln bauen, die Vorgängerin der ab dem 9. Jahrhundert nach ihm St. Kunibert benannten Kirche, in der er sein Grab erhielt. Der Überlieferung zufolge starb er als Märtyrer.
Kuniberts Verehrung als Heiliger ist seit dem 9. Jahrhundert in der Diözese Köln und deren
Nachbargebieten bezeugt; um 875 entstand seine Lebensgeschichte. 1168 wurden Kuniberts
Gebeine erhoben, was der Heiligsprechung gleichkommt. Ab 1215 wurde an der Stelle
seiner Clemens-Kirche ein Neubau errichtet, die heutige Kirche
St. Kunibert. Kuniberts Reliquien ruhen dort in
einem Schrein links des Hauptaltares. Der Brunnen in der Krypta wird inzwischen Kunibertspütz
genannt; früher soll
sein Wasser Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch zur Fruchtbarkeit geholfen haben. Der Legende zufolge befindet sich am
Grund des Brunnens ein Platz, an dem Kinder spielen und von Maria mit Brei
gefüttert werden, bis sie dann geboren werden.
Attribute: Taube
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.08.2021
Quellen:
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Christoph Machat: St. Kunibert in Köln = Rheinische Kunststätten, Heft 58. 3. Aufl., Köln 2005
• Adriaan Breukelaar. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. IV, Herzberg 1992
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.