Ökumenisches Heiligenlexikon

Laurentius Imbert und Gefährten

französischer Name: Laurent Marie Joseph

3 Gedenktag katholisch: 20. September
Todestag: 21. September

Name bedeutet: der Lorbeergeschmückte oder: Mann aus Laurentum (latein.)

Ordensmann, Bischof, Märtyrer
* 23. März 1796 in Marignane bei Marseille in Frankreich
21. September 1839 in Seoul in Korea


Laurentius Imbert, Sohn des Bauern im Landgut Bricart bei Marignane, studierte am Priesterseminar in Aix-en-Provence und trat dann 1818 in das Seminar für Auslandsmissionen in Paris ein. 1819 wurde er zum Priester geweiht, 1820 reiste er aus mit Ziel in der chinesischen Provinz Sichuan und kam 1821 zunächst nach Singapur, wo kurz zuvor eine erste britische Handelsniederlassung eröffnet worden war; zuvor war die Insel nur von 20 Fischerfamilien besiedelt und eine Zuflucht für Seeräuber. 1822 kam Laurentius dann nach Macau in China, aber der Weg nach Sichuan blieb versperrt, deshalb ging er nach Tonkin in Vietnam. 1825 konnte er dann sein Missionsziel Sichuan erreichen, wo er zwölf Jahre lang wirkte.

Als die Kongregation Propaganda Fide in Rom den Auslandsvertretungen vorgeschlagen hatte, sich um Korea zu kümmern, meldete Laurentius Imbert sich freiwillig, zur Evangelisierung der Region beizutragen. 1836 wurde er zum Apostolischen Vikar von Korea ernannt und 1837 zum Titularbischof von Capsa geweiht. In Seoul erlernte er zunächst die Sprache und begann dann 1838 - trotz zahlreicher Schikanen - die Missionsarbeit; war damit der erste Bischof in Korea. Unterstützt wurde er von den französischen Priestern, Jacques-Honoré Chastan und Pierre-Philibert Maubant, die schon vor ihm in Korea wirkten; 1836 hatte es etwa 6000 koreanische Katholiken gegeben, innerhalb von drei Jahren wuchs die Zahl um 3000. 1839 flammte die Verfolgung der Christen in Korea wieder auf, Laurentius Imbert musste flüchten, Andreas Chong Hwa-Gyong besorgte ihm eine sichere Unterkunft. Als im August 1839 der Verfolgungsdruck immer größer wurde, bereitete er sich auf seine Gefangennahme vor, um die anderen katholischen Christen zu schützen. Laurentius Imbert und seine beiden Priester erschienen gemeinsam vor dem Richter, wurden drei Tage lang verhört, gefoltert und schließlich zur Enthauptung verurteilt. Die Hinrichtung fand an der Stelle des heutigen Museums Saenamteo statt.

Mitte Oktober wurden die Leichen von Laurentius Imbert, Jacques-Honoré Chastan und Pierre-Philibert Maubant von einigen Christen begraben. 1901 wurde das Grab geöffnet, die Überreste wurden in die Kathedrale von Seoul übertragen, wo sie nun in der Krypta ruhen.

Kanonisation: Am 5. Juli 1925 sprach Papst Pius XI. Laurentius Imbert, Jacques-Honoré Chastan und Pierre-Philibert Maubant sowie weitere 76 Märtyrer und Märtyrerinnen aus Korea selig. Alle 103 Märtyrer und Märtyrerinnen aus Korea wurden am 6. Mai 1984 von Papst Johannes Paul II. bei der ersten Feier zur Kanonisation, die nicht in Rom stattfand, in Seoul heiliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 29.07.2023

Quellen:
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/96353 - abgerufen am 22.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.