Ökumenisches Heiligenlexikon

Liberatus von Loro

italienischer Name: Liberato

1 Gedenktag katholisch: 6. September
in der Einsiedelei San Liberato: 26. August

Name bedeutet: der Befreite (latein.)

Ordensmann, Einsiedler
* in Loro Piceno bei Macerata in Italien
6. September 1234 bei San Ginesio nahe Macerata in Italien


Humilis, Altarbild in der Kirche des Klosters San Liberato bei San Ginesio
Humilis, Altarbild in der Kirche des Klosters San Liberato bei San Ginesio
Liberatus, Altarbild in der Kirche des Klosters San Liberato bei San Ginesio
Liberatus, Altarbild in der Kirche des Klosters San Liberato bei San Ginesio

Liberatus, Sohn der Adelsfamilie da Loro, verzichtete auf allen Besitz, trat dem Orden der Franziskaner-Minoriten bei - wahrscheinlich nach einer Begegnung mit Franziskus von Assisi, der 1215 die Marken bereist hatte. Liberatus zog sich dann als Einsiedler zurück an die einsamen gelegene Höhle Soffiano bei San Ginesio und lebte dort zusammen mit den Franziskanern Humilis von Montegiorgio und Pacificus von Loro. Liberatus sei in seiner Andacht immer mit Gott vereinigt gewesen und habe deshalb ein glänzendes Antlitz gehabt wie einst Mose und er habe wenig, dann aber wie ein Engel geredet. Er starb nach einer schweren Krankheit, die ihn am Schlucken hinderte.

Nachdem Liberatus aufgrund der Unmöglichkeit des Schluckens gestorben war, starb später auch Humilis. Der Überlieferung zufolge wusch Pacificus die Gebeine von Liberatus mit Wein und küsste sie mit größter Ehrfurcht. Befragt darüber, verwies er auf ein schon vor Jahren gehabtes Gesicht, dass diese Gebeine einst im Himmel werden verherrlicht werden, weshalb es sich gezieme, dass man sie auch auf Erden ehre. Nicht lange darnach starb auch Pacificus.

Liberatus' Liegefigur in der Kirche des Klosters San Liberato bei San Ginesio
Liberatus' Liegefigur in der Kirche des Klosters San Liberato bei San Ginesio

Liberatus' Gebeine wurden zusammen mit jenen von Humilis und Pacificus 1260 in die damalige Einsiedelei Santa Maria überführt; aus ihr wuchs durch Stiftung der Adelsfamilie Brunforte - sie waren Anhänger der Ghibellinen, der Parteigänger des Kaisers - 1274 das dann Liberatus geweihte Kloster San Liberato der Franziskaner. Nachdem dort das 1498 gefertigte, ihn darstellende Gemälde 1697 schwitzend gesehen wurde, wuchs Liberatus' Verehrung. Dieses Wunder wiederholte sich 1703.

Liberatus darf nicht verwechselt werden mit Petrus von Macerata, der 1294 von Papst Coelestin V. die Genehmigung erhielt, eine neue Gruppierung von Einsiedlern zu gründen, die sich in radikaler Weise buchstäblich an die von Franziskus von Assisi erstellte Regel hielt und sich Clarener nannte; Petrus nannte sich dann Liberatus, er starb 1307 in der Einsiedelei Chiarino bei L’Aquila.

Liberatus von Loro war noch im Martyrologium Romanum von 2001 enthalten, in der korrigierten Neuauflage von 2004 ist er aber nicht mehr verzeichnet.

Kanonisation: Liberatus' Verehrung wurde am 2. September 1713 von Papst Clemens XI. bestätigt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 20.03.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://it.wikipedia.org/wiki/Liberato_da_Loro - abgerufen am 15.08.2022
• https://www.encyclopedia.com/religion/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/clareni - abgerufen am 15.08.2022
• https://www.sarnanoturismo.it/eremo-soffiano-sarnano - abgerufen am 16.06.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.