Liberatus von Loro
italienischer Name: Liberato
Gedenktag katholisch: 6. September
in der Einsiedelei San Liberato: 26. August
Name bedeutet: der Befreite (latein.)
Liberatus, Sohn der Adelsfamilie da Loro, verzichtete auf allen Besitz, trat dem Orden der
Franziskaner-Minoriten bei - wahrscheinlich nach einer Begegnung mit
Franziskus von Assisi, der 1215 die
Marken bereist hatte. Liberatus zog sich dann als Einsiedler
zurück an die einsamen gelegene Höhle Soffiano
bei San Ginesio und lebte dort zusammen mit den Franziskanern Humilis von
Montegiorgio und Pacificus von
Loro. Liberatus sei in seiner Andacht immer
mit Gott vereinigt gewesen und habe deshalb ein glänzendes Antlitz gehabt wie einst Mose
und er habe wenig, dann aber wie ein Engel geredet. Er starb nach einer schweren
Krankheit, die ihn am Schlucken hinderte.
Nachdem Liberatus aufgrund der Unmöglichkeit des Schluckens gestorben war, starb später auch Humilis. Der Überlieferung zufolge wusch Pacificus die Gebeine von Liberatus mit Wein und küsste sie mit größter Ehrfurcht. Befragt darüber, verwies er auf ein schon vor Jahren gehabtes Gesicht, dass diese Gebeine einst im Himmel werden verherrlicht werden, weshalb es sich gezieme, dass man sie auch auf Erden ehre. Nicht lange darnach starb auch Pacificus.
Liberatus' Gebeine wurden zusammen mit jenen von Humilis und Pacificus 1260 in die damalige Einsiedelei Santa Maria überführt; aus ihr wuchs durch Stiftung der Adelsfamilie Brunforte - sie waren Anhänger der Ghibellinen, der Parteigänger des Kaisers - 1274 das dann Liberatus geweihte Kloster San Liberato der Franziskaner. Nachdem dort das 1498 gefertigte, ihn darstellende Gemälde 1697 schwitzend gesehen wurde, wuchs Liberatus' Verehrung. Dieses Wunder wiederholte sich 1703.
Liberatus darf nicht verwechselt werden mit Petrus von
Macerata, der 1294 von Papst
Coelestin V. die Genehmigung erhielt, eine neue Gruppierung von Einsiedlern
zu gründen, die sich in radikaler Weise buchstäblich an die von Franziskus
von Assisi erstellte Regel hielt und sich Clarener
nannte; Petrus nannte sich dann Liberatus, er starb 1307 in der
Einsiedelei Chiarino bei L’Aquila.
Liberatus von Loro war noch im Martyrologium Romanum von 2001 enthalten, in der korrigierten Neuauflage von 2004 ist er aber nicht mehr verzeichnet.
Kanonisation: Liberatus' Verehrung wurde am 2. September 1713 von Papst Clemens XI. bestätigt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.03.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche
Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://it.wikipedia.org/wiki/Liberato_da_Loro - abgerufen am 15.08.2022
• https://www.encyclopedia.com/religion/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/clareni - abgerufen am 15.08.2022
• https://www.sarnanoturismo.it/eremo-soffiano-sarnano - abgerufen am 16.06.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.