Liborius Wagner
Gedenktag katholisch: 9. Dezember
gebotener Gedenktag im Bistum Würzburg und im Dekanat Mosbach-Buchen des Erzbistums Freiburg i. Br.
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Fulda
Name bedeutet: der Gott Geopferte (griech. - latein.)
oder: feierlicher Sprecher (keltisch - latein.)
Liborius Wagner wurde in der Divi-Blasi-Kirche -
usprünglich die Blasius von Sebaste geweihte
St.-Blasi-Kirche
, aber nach der Reformation, weil sie doch den Heiligenkult kristisierte- in göttliche
Blasi-Kirche
umbenannt - evangelisch getauft - und in seiner Familie streng protestantisch erzogen. Von 1613 bis 1617
studierte er an der Universität in Leipzig - diese stand damals an der Stelle des heutigen
Paulinums
, des ehemaligen Klosters der
Dominikaner mit der Kirche St. Pauli, das nach seiner
Aufhebung 1543 die Universität beherbergte; die Kirche wurde 1968 abgerissen, 2007 bis 2017 wurde das heutige Gebäude mit
wissenschaftlichen Instituten und Universitätskirche erbaut.
Wagner setzte seine Studien fort an der damaligen
Lateinschule in Gotha - an ihrer Stelle steht
heute ein Supermarkt - und an der Akademie in
Straßburg. Als Student verfasste er den Carmen heroicum de Spiritu Sancto
, Heldengesang über den Heiligen Geist
,
der ihn als tiefgläubig ausweist. Als Magister kam er in seine
Heimatstadt Mühlhausen zurück, fand aber keine
Anstellung und lebte drei Jahre in seinem Elternhaus mit theologischen Studien. 1622 ging Wagner nach Würzburg zum Studium
der Theologie an der Universität. Unter dem
Einfluss der Jesuiten des Kollegs an der
Kirche St. Michael konvertierte er 1623 zum
Katholizismus, trat in dieses Kolleg ein, empfing schon 1625 die Priesterweihe und wurde 1626 Priester in
Altenmünster bei Schweinfurt, einem evangelisch
geprägten Ort.
Als im Dreißigjährigen Krieg die Schweden in die Gegend von Altenmünster kamen, floh Wagner ins benachbarte Reichmannshausen; dort wurde er gefangen genommen und auf die Burg Mainberg bei Schonungen gebracht. Er weigerte sich auch unter der Folter, wieder evangelisch zu werden. Nach fünf Tagen der Misshandlungen wurde er erstochen und sein Leichnam in den Main geworfen.
Liborius Wagners Leichnam wurde erst Monate später von Fischern aufgefunden. Er wurde 1637 in der
Klosterkirche in Heidenfeld bei Schweinfurt
bestattet; seine Gebeine wurden nach der Säkularisation des Klosters 1804 in die
Pfarrkirche St. Laurentius übertragen. Dorthin
findet bis heute am Gedenktag eine Wallfahrt statt. An der katholischen
Pfarrkirche in Altenmünster wurde ein
Liborius-Wagner-Besinnungspfad
eingerichtet, der sein Schicksal darstellt.
Kanonisation: Die Seligsprechung erfolgte am 24. März 1974 durch Papst Paul VI..
Martyrologium Romanum Flori-Legium
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die Divi-Blasi-Kirche in Mühlhausen ist täglich außer montags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2023)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 27.10.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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