Ökumenisches Heiligenlexikon

Liborius Wagner

1 Gedenktag katholisch: 9. Dezember
gebotener Gedenktag im Bistum Würzburg und im Dekanat Mosbach-Buchen des Erzbistums Freiburg i. Br.
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Fulda

Name bedeutet: der Gott Geopferte (griech. - latein.)
oder:
feierlicher Sprecher (keltisch - latein.)

Priester, Märtyrer
* 5. Dezember 1593 in Mühlhausen in Thüringen
9. Dezember 1631 in Mainberg bei Schonungen in Bayern


Divi-Blasi-Kirche in Mühlhausen in Thüringen
Divi-Blasi-Kirche in Mühlhausen in Thüringen

Liborius Wagner wurde in der Divi-Blasi-Kirche - usprünglich die Blasius von Sebaste geweihte St.-Blasi-Kirche, aber nach der Reformation, weil sie doch den Heiligenkult kristisierte- in göttliche Blasi-Kirche umbenannt - evangelisch getauft - und in seiner Familie streng protestantisch erzogen. Von 1613 bis 1617 studierte er an der Universität in Leipzig - diese stand damals an der Stelle des heutigen Paulinums, des ehemaligen Klosters der Dominikaner mit der Kirche St. Pauli, das nach seiner Aufhebung 1543 die Universität beherbergte; die Kirche wurde 1968 abgerissen, 2007 bis 2017 wurde das heutige Gebäude mit wissenschaftlichen Instituten und Universitätskirche erbaut.

Kirche St. Michael in Würzburg
Kirche St. Michael in Würzburg

Wagner setzte seine Studien fort an der damaligen Lateinschule in Gotha - an ihrer Stelle steht heute ein Supermarkt - und an der Akademie in Straßburg. Als Student verfasste er den Carmen heroicum de Spiritu Sancto, Heldengesang über den Heiligen Geist, der ihn als tiefgläubig ausweist. Als Magister kam er in seine Heimatstadt Mühlhausen zurück, fand aber keine Anstellung und lebte drei Jahre in seinem Elternhaus mit theologischen Studien. 1622 ging Wagner nach Würzburg zum Studium der Theologie an der Universität. Unter dem Einfluss der Jesuiten des Kollegs an der Kirche St. Michael konvertierte er 1623 zum Katholizismus, trat in dieses Kolleg ein, empfing schon 1625 die Priesterweihe und wurde 1626 Priester in Altenmünster bei Schweinfurt, einem evangelisch geprägten Ort.

Pfarrkirche in Altenmünster
Pfarrkirche in Altenmünster

Als im Dreißigjährigen Krieg die Schweden in die Gegend von Altenmünster kamen, floh Wagner ins benachbarte Reichmannshausen; dort wurde er gefangen genommen und auf die Burg Mainberg bei Schonungen gebracht. Er weigerte sich auch unter der Folter, wieder evangelisch zu werden. Nach fünf Tagen der Misshandlungen wurde er erstochen und sein Leichnam in den Main geworfen.

Liborius Wagners Leichnam wurde erst Monate später von Fischern aufgefunden. Er wurde 1637 in der Klosterkirche in Heidenfeld bei Schweinfurt bestattet; seine Gebeine wurden nach der Säkularisation des Klosters 1804 in die Pfarrkirche St. Laurentius übertragen. Dorthin findet bis heute am Gedenktag eine Wallfahrt statt. An der katholischen Pfarrkirche in Altenmünster wurde ein Liborius-Wagner-Besinnungspfad eingerichtet, der sein Schicksal darstellt.

Grabplatte, ursprünglich in der Klosterkirche, heute in der Kirche St. Laurentius in Heidenfeld
Grabplatte, ursprünglich in der Klosterkirche, heute in der Kirche St. Laurentius in Heidenfeld

Kanonisation: Die Seligsprechung erfolgte am 24. März 1974 durch Papst Paul VI..

Martyrologium Romanum Flori-Legium

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Die Divi-Blasi-Kirche in Mühlhausen ist täglich außer montags von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2023)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Liborius Wagner

Wikipedia: Artikel über Liborius Wagner

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Franco
Maurinus von Agen
Eumenius von Alexandria
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.10.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.