Luchesius von Poggibonsi
italienischer Name: Lucchese
Gedenktag katholisch: 28. April
gebotener Gedenktag bei den Franziskaner-Tertiaren
nicht gebotener Gedenktag im Franziskanerorden, im Orden der Franziskaner-Observanten
Name bedeutet: der Leuchtende (latein.)
Luchesius führte als Jugendlicher ein weltliches Leben als Parteianhänger der Guelfen, die die Politik des Papsttums unterstützten und die sich nach den Rivalen des Stauferhauses, dem Geschlecht der Welfen benannt hatten. Er wurde deshalb in seiner Heimat abgelehnt und ließ sich in Poggibonsi als Händler nieder, wo er sehr erfolgreich seinen Geschäften nachging und einer der reichsten und mächtigsten Kaufleute der Toskana wurde.
Nachdem seine beiden Söhne gestorben waren, wurde Luchesius im Alter von 30 Jahren ein anderer Mensch: er begann, sich mit Kranken abzugeben, Gefangene zu besuchen, seine Habe zu verschenken. Nur ein kleines Stück Land behielt er zur Eigenbeschäftigung. Seine Freigebigkeit machte seiner Frau, == Bona dei Segni, genannt Bonadonna, zu schaffen. Einmal kam ein Bettler, der um Brot bat. Luchesius rief seine Frau, aber diese wütete, es sei kein Brot mehr im Kasten. Luchesius verwies sie auf die Macht und Güte Christi, sie schaute nach und der Kasten war voll mit frischem Brot. Von da an übte auch sie Werke der Barmherzigkeit.
1213 kam Franziskus von Assisi nach Poggibonsi, traf
Luchesius an der Stelle der späteren Kapelle San
Lorenzo im Ortsteil Pian dei Campi von Pogibonsi, legte dem Ehepaar die Idee des
Dritten Ordens ans Herz und kleidete sie mit einem grauen
Habit mit Büßerstrick. Luchesius wurde so im Jahr 1221 der
erste Tertiar
der Franziskaner. Das Paar führte von nun an ein Leben in Buße und in Werken der Barmherzigkeit.
Luchesius geriet auch in Verzückung und hatte die Gabe der Krankenheilung.
Im Alter von 80 Jahren spürte Luchesius, dass es mit dem irdischen Leben bald aus sein wird. Bonadonna wollte mit ihm sterben; der Wunsch der Frau soll in Erfüllung gegangen sein. Luchesius wurde in der Kirche der Franziskaner bei Poggibonsi begraben; diese schon um 1010 erbaute Kirche war Franziskus 1220 bei seinem zweiten Besuch in Poggibonsi geschenkt worden. Luchesius' Grab wurde zur Pilgerstätte - die Kirche ist heute das Sanktuarium San Lucchese.
Kanonisation: Luchesius wurde am 27. März 1697 von Papst Innozenz XII. seliggesprochen. Papst Gregor XVI. bestätigte Luchesius' Verehrung am 23. August 1843, eine weitere Kultapprobation erfolgte im Jahr 1779 durch Papst Pius VI.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.09.2023
Quellen:
• Kapuzinerbuder Martin Steger, Antoniusblatt 4/2009, Meran
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6. Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• https://it.wikipedia.org/wiki/Lucchese_da_Poggibonsi - abgerufen am 21.10.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.