Makrawi von Nikiû

Makrawi stammte, so die Überlieferung, aus einer Adelsfamilie. Nachdem er 30 Jahre lang als Priester gewirkt hatte, wurde er demnach um 264 Bischof von Nakyos / Nikiû - dem heutigen Zawyat Razin - im Nildelta. Als die Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian begann, ließ der Statthalter Youfanyous ihn vor sich bringen, schlagen, demütigen und gab ihm mit Essig vermischten Limettensaft zum Trinken, aber Dank Gottes Schutz blieb Makrawi unverletzt. Er vollbrachte viele Zeichen: Eucharistos, den gelähmten Sohn von Julius von Aqfahs, heilte er und bat Julius dann, seine Lebensgeschichte zu schreiben. Dann schickte Statthalter Youfanyous Makrawi zu Armenius, dem Regenten von Alexandria, der ihn ins Gefängnis warf und foltern ließ: Makrawi wurde gerädert, Gliedmaßen wurden ihm abgeschnitten, er wurde wilden Löwen vorgeworfen, ins Meer und in heißes Feuer geworfen, aber all diese Foltern schadeten ihm nicht.

Als Makrawis jungfräuliche Schwester Mariam, die in der Kirche diente, und seine zwei Brüder Johannes und Isaak ihn im Gefängnis besuchten, tröstete er sie. Schließlich konnte Julius von Aqfahs nicht mehr zusehen, wie Makrawi gefoltert wurde, und riet dem Gouverneur, dem ein Ende zu bereiten und Makrawi zu töten. Dieser befahl, Makrawi den Kopf abzuschlagen.

Julius hüllte Makrawis Leichnam in goldbestickte Tücher und schickte ihn auf einem Schiff zu seinem Bischofssitz in Nikiû, aber das Schiff stoppte in Aschmoun und alle Versuche, es weiter zu bewegen, schlugen fehl. Dann kam eine Stimme aus dem Leichnam sagte: Dies ist der Ort, an dem Gott möchte, dass mein Körper ruht und die Bevölkerung der Stadt bestattete ihn mit großen Ehren.