Mamilianus von Palermo
italienischer Name: Mamiliano
auch: Maximilianus
Gedenktag katholisch: 15. September
zweite Auffindung der Gebeine: 19. April
erste Auffindung der Gebeine in Sovana: 16. Juni
Übertragung der Gebeine nach Palermo: 18. Juli
Name bedeutet: der Größte und: aus dem Geschlecht der Ämilier (latein.)
Mamilianus war der Legende zufolge 297 Erzbischof von Palermo. Demzufolge taufte er Nympha und starb deshalb als Märtyrer; beide wurden in siedendes Öl geworfen, nahmen aber keinen Schaden. Daraufhin flüchteten sie zusammen mit den anderen Christen Proculus, Eustochius und Golbodeus (Quod vult Deus) in eine Höhle auf der Insel Oglasa.
Verehrt wird auch ein zweiter Bischof Mamilianus von Palermo, der um 455 das Amt innehatte, also zu der Zeit, als die Vandalen auf Sizilien einfielen. Vandalenkönig Geiserich verbannte Mamilianus zusammen mit Proculus, Eustochius und Golbodeus - nach anderer Überlieferung zusammen mit dem Priester Sentius und den Mönchen Convuldius, Eustochius und Infans - oder zusammen mit Lustrus, Vindemius, Theodosius, Aurelius und Rusticus - nach Karthago. Dort wurden sie dann freigekauft - mancher Überlieferung zufolge durch Bischof Paulinus von Nola - und kamen für kurze Zeit auf die Insel Sardinien, dann auf die Insel Tavolara vor Olbia auf Sardinien und schließlich auf die Insel Montecristo, wo Mamilianus Wunder wirkte: er töte einen geflügelten Drachen; an der Stelle dieser Heldentat entsprang dann eine Quelle. Am Tag seines Todes stand eine riesige Rauchsäule auf dem Berg der Insel. Dieser Mamilianus war tatsächlich Bischof von Palermo und ist als siebter Amtsinhaber in der Bischofsliste verzeichnet.
Lange Zeit wurden zwei Mamilianus verehrt, aber der erste ist sicher rein legendär.
Die Gebeine von Mamilianus kamen nach Giglio Porto auf der Insel Giglio vor Grosetto, wo Mamilianus die Kirche geweiht ist, von da 1460 nach Sovana in der Toskana, wo sie am 16. Juni 1659 (?) unter einer Marmorplatte, die Mamilianus identifizierte, wieder aufgefunden wurden. 1658 wurden die Reliquien von Mamilianus und Nympha nach Rom in die Kirche Santa Maria in Aracoeli übertragen. Der Kopf von Nympha kam 1593, der von Mamilianus 1657 nach Palermo. 1666 kamen auch die Reliquien von Proculus, Eustolius und Golbodens in ihre Heimat zurück. 1952 wurde die nach den starken Beschädigungen durch den 2. Weltkrieg wieder hergestellt, ehemals Zita geweihte Kirche in Palermo Mamilianus geweiht.
Mamilianus gilt als einer der ersten Glaubensboten in der
Toskana, besonders verehrt von den Matrosen.
Als 1799 die Tunesier die Insel Giglio
überfallen wurden, wurde die Insel durch Mamilianus' Fürsprache gerettet. Legendär wurde der Schatz des Mamilianus
und durch Alexandre Dumas in seinem berühmten Roman Der Graf von Monte Cristo
weithin bekannt, er wurde 1549 durch
den Großherzog der Toskana vergeblich gesucht, ebsenso 1670 durch eine Expedition aus
Korsika. Gefunden wurden 2004 tatsächlich unter
dem Altar der Kirche in Sovana 498 Goldmünzen
aus der Zeit der Kaiser Leo I. und Anthemius, also zwischen 457 und 474.
Patron von Giglio; der Diözese Pitigliano - Sovana - Orbetello, der (seit 1976 zweite) Diözese Palermo
Die verschiedenen Ausgrabungsstellen in
Karthago sind täglich von 8 Uhr bis 19 Uhr,
im Winter nur von 9 Uhr bis 17 Uhr, zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt für alle zusammen 4 €. (2020)
Die Kirche Santa Maria in Aracoeli in Rom
ist täglich von 9 Uhr bis 17.30 Uhr, im Sommer bis 18.30 Uhr geöffnet. (2017)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Mamilianus von Palermo
Wikipedia: Artikel über Mamilianus von Palermo
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Philippus Apostel
Johannes Bernard Cornillet Gefährten
Eberhard von Ebersmünster
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.03.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://it.wikipedia.org/wiki/Arcidiocesi_di_Palermo - abgerufen am 5.2.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Mamiliano_di_Palermo - abgerufen am 5.2.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Chiesa_di_Santa_Cita - abgerufen am 5.2.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.