Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria Faustyna vom allerheiligsten Sakrament Kowalska

Taufname: Helena

1 Gedenktag katholisch: 5. Oktober
gebotener Gedenktag
gebotener Gedenktag im Bistum Włocławek: 6. Oktober

Name bedeutet: M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
F: die kleine Glücksbringerin (latein.)

Nonne, Mystikerin
* 25. August 1905 in Głogówiec bei Lodz in Polen
5. Oktober 1938 in Krakau / Kraków in Polen


Helena Kowalska wuchs als drittes von zehn Kindern eines Landwirts auf. Im Alter von 20 Jahren trat sie nach vielen Hindernissen in den Orden der Muttergottes der Barmherzigkeit in Warschau ein und erhielt den Ordensnamen Maria Faustyna vom allerheiligsten Sakrament; das Noviziat verbrachte sie im Kloster in Krakau. Als Schwester arbeitete sie in den Ordenshäusern in Warschau, Płock, Vilnius und Krakau in der Küche, Bäckerei, Gärtnerei oder als Pförtnerin.

Worte Jesu an Maria Faustyna:

Im Alten TestamentWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde. habe ich zu meinem Volk Propheten mit Blitz und Donner gesandt, heute sende ich dich zu der ganzen Menschheit mit meiner Barmherzigkeit. Ich will die wunde Menschheit nicht strafen, sondern sie gesund machen, sie an mein barmherziges Herz drücken.

Maria Faustyna wurden 1931 in Płock Visionen von Jesus Christus und Erscheinungen der Gottesmutter zuteil. 1 Jesus erschien mit weißem Gewand bekleidet, eine Hand zum Segen erhoben, die andere an die Brust gelegt; von dort gingen zwei Strahlen aus. Der Kunstmaler Eugeniusz Kazimirowski malte dann 1934 nach ihrer Beschreibung das Bild vom Barmherzigen Jesus mit der Inschrift Jesus, ich vertraue auf Dich. Maria Faustyna wurde zur Künderin der unergründlichen göttlichen Barmherzigkeit erwählt, sie sollte die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit durch die Verehrung des Gnadenbildes sowie das Beten des Barmherzigkeits-Rosenkranzes verbreiten und sich dafür einsetzen, dass ein Fest der Göttlichen Barmherzigkeit eingeführt werde. Mit brennender Liebe, durch Sühneleistungen, in ihrem Gebet sowie durch ihr im Verborgenen geübtes Opferleben erflehte sie die Barmherzigkeit Gottes für die Welt.

Aus Maria Faustynas Tagebuch:

Weder Gnaden, noch Eingebungen, noch Entzückungen wie auch andere verliehene Gaben machen die Seele vollkommen, sondern nur die innere Vereinigung meiner Seele mit Gott. Die Gaben sind lediglich Schmuck für die Seele, doch bilden sie weder ihren Inhalt noch die Vollkommenheit. Meine Heiligkeit und Vollkommenheit beruht auf der engen Vereinigung meines Willens mit dem Willen Gottes.

1934 begann Maria Faustyna auf Bitten ihres Beichtvaters Michael Sopoćko, Tagebuch zu führen. Dort notierte sie die Anweisungen, die sie von Jesus Christus erhalten hatte, und beschrieb die Begegnungen zwischen ihrer Seele und Gott; dieses Tagebuch zählt heute zu den Klassikern der spirituellen Literatur.

Maria Faustyna starb mit 33 Jahren im Rufe der Heiligkeit in ihrem Kloster - das auch Józefów genannt wird in Erinnerung an den spirituellen Stifter - in Kraków an Tuberkulose. Ihre Anliegen, die Verehrung der Großen Barmherzigkeit Gottes, die Verehrung der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. und das Leben nach dem Vorbild von Maria, wurden vom polnischen Papst Johannes Paul II. kräftig gefördert. In Krakau wurde das Sanktuarium der Großen Barmherzigkeit eröffnet, in der Maria Faustynas Offenbarungen in Ehren gehalten werden. Zusammen mit ihrer Heiligsprechung legte Papst Johannes Paul II. fest, dass die ganze katholische Kirche mit Beginn dieses 3. Jahrtausends am Weißen Sonntag das Fest der Göttlichen Barmherzigkeit feiert.

Maria Faustynas Gebeine liegen in der Josefs-Kapelle der Schwestern der Muttergottes von der Barmherzigkeit in Krakau. 2002 wurde durch Papst Johannes Paul II., der schon 1997 Faustynas Grab besucht hatte, die neue große Wallfahrtskirche geweiht und zur Basilika der Barmherzigkeit Gottes erhoben; Papst Benedikt XVI. besuchte sie 2006, Papst Franziskus 2016.

Kanonisation: Am Weißen Sonntag, dem Sonntag nach Ostern, am 18. April 1993, erfolgte in Rom die Seligsprechung durch Papst Johannes Paul II.. Die Heiligsprechung Faustynas erfolgte durch denselben Papst am 30. April 2000 in Rom als erste des 3. Jahrtausends; zugleich legte Papst Johannes Paul II. fest, dass die ganze katholische Kirche mit Beginn dieses 3. Jahrtausends am Weißen Sonntag das Fest der Göttlichen Barmherzigkeit feiert. Papst Franziskus bestimmte ihren Gedenktag 2020 zum in der ganzen katholischen Kirche gefeierten gebotenen Gedenktag.

1 Die Offenbarungen an Maria Faustyna waren ähnlich denen, die Maria Franziska Kozlowska ab 1893 ebenfalls in Plock hatte; daraus entwickelte sich der Orden der Mariaviten, der sich in der Nachfolge der Minderbrüder der Franziskaner sah und dessen Priester vielfach in Konflikt mit denen der Amtskirche gerieten, weshalb Papst Pius X. Maria Franziska Kozlowska als erste namentlich genannte Frau in der Kirchengeschichte exkommunizierte.
Zwar wurde Maria vom Kreuz McKillop schon 1871 auch exkommuniziert, aber nur durch ihren Bischof, der diese Entscheidung wieder zurücknahm.

Worte des Herrn an Schwester Faustyna

Meine geliebte Tochter, schreibe die Worte: … Künde der Welt von Meiner Barmherzigkeit, von Meiner Liebe. Die Strahlen der Barmherzigkeit brennen Mich; Ich will sie über die Seelen der Menschen ergießen. … Sage der leidenden Menschheit, sie möge sich an Mein barmherziges Herz schmiegen und Ich will sie mit Frieden erfüllen. Sage, Meine Tochter, dass Ich ganz Liebe und Barmherzigkeit bin. Wenn sich Mir eine Seele mit Vertrauen naht, erfülle Ich sie mit so gewaltiger Gnade, dass sie diese Gnade in sich selbst nicht fassen kann und sie auf andere Seelen ausstrahlen wird. Seelen, die den Ruhm Meiner Barmherzigkeit verbreiten, beschütze Ich ihr Leben lang, wie eine zärtliche Mutter ihren Säugling beschützt, und in der Stunde des Todes werde Ich ihnen nicht Richter, sondern barmherziger Erlöser sein. In dieser letzten Stunde hat die Seele nichts zu ihrer eigenen Verteidigung als Meine Barmherzigkeit. Glücklich die Seele, die sich im Leben in die Quelle der Barmherzigkeit versenkte, denn die Gerechtigkeit wird sie nicht erreichen. Schreibe: Alles, was existiert, ist im Innern Meiner Barmherzigkeit tiefer verborgen, als das Kind im Schoße der Mutter.

[Mögen] die größten Sünder ihre Hoffnung in Meine Barmherzigkeit [legen.]. Sie haben vor allen anderen das Recht, auf den Abgrund Meiner Barmherzigkeit zu vertrauen. Meine Tochter, schreibe für die geplagten Seelen von Meiner Barmherzigkeit. Seelen, die sich auf Meine Barmherzigkeit berufen, bereiten Mir Freude. Solchen Seelen erteile Ich mehr Gnaden, als sie sich wünschen. Ich kann nicht strafen, auch wenn es den größten Sünder beträfe; wenn er sich auf Mein Erbarmen beruft, rechtfertige Ich ihn in Meiner unergründlichen und unerforschten Barmherzigkeit. Schreibe: Ehe Ich als gerechter Richter komme, öffne ich weit die Tür Meiner Barmherzigkeit. Wer durch die Tür der Barmherzigkeit nicht eingehen will, muss durch die Tür Meiner Gerechtigkeit.

[Menschliche Seele,] meine Barmherzigkeit ist größer als dein Elend und das Elend der ganzen Welt. Wer kann Meine Güte ermessen? Für dich bin Ich vom Himmel auf die Erde herabgekommen; für dich habe Ich mich an das Kreuz nageln lassen; für dich ließ Ich mit der Lanze Mein Heiligstes Herz öffnen und somit öffnete ich für dich die Quelle der Barmherzigkeit. Komme und schöpfe mit dem Gefäß des Vertrauens Gnaden aus dieser Quelle. Ein demütiges Herz weise Ich niemals zurück. Dein Elend versank im Abgrund Meiner Barmherzigkeit. Weshalb solltest du um dein Elend mit Mir streiten? Komme Mir entgegen und gib Mir alle deine Not und dein Elend und Ich werde dich mit Meinen Schätzen erfüllen.

Quelle: Tagebuch der Schwester Maria Faustyna Kowalska, 8. Aufl. Parvis-Verlag, Hauteville / Schweiz 2009, S. 337 Nr.1074 - 77, S. 351 Nr. 1146, S. 438 Nr. 80

Worte des Herrn an Maria Faustyna Kowalska:

Nicht den guten Ausgang belohne Ich, sondern Geduld und Mühe, die für Mich unternommen wurden.
Die Menschheit wird keinen Frieden finden, solange sie sich nicht mit Vertrauen an Meine Barmherzigkeit wendet.
Verkünde, dass Barmherzigkeit die größte Eigenschaft Gottes ist. Alle Werke Meiner Hände sind durch Barmherzigkeit gekrönt.
Mit den Seelen, die sich zu Meiner Barmherzigkeit flüchten und mit denen, die anderen von Meiner großen Barmherzigkeit künden und sie rühmen, werde Ich in der Todesstunde nach Meiner unendlichen Barmherzigkeit verfahren.
Je größer der Sünder, desto größer sein Anrecht auf Meine Barmherzigkeit.

Quelle: Tagebuch der Schwester Maria Faustyna Kowalska, 8. Aufl. Parvis-Verlag, Hauteville / Schweiz 2009, S. 43 Nr. 86, S. 119 Nr. 300 u. 301, S. 146 Nr. 379, S. 247 Nr. 723

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Maria Faustyna vom allerheiligsten Sakrament Kowalska

Wikipedia: Artikel über Maria Faustyna vom allerheiligsten Sakrament Kowalska

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Kaspar Nishi Genka Familie
Jakob Andreä
Viviana von Brüssel
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 18.02.2024

Quellen:

• Walter Fleischmann-Bisten: Der evangelische Johanniterorden. In: Materialdienst des Konfessionskundlichen Instituts Bensheim 3/2007
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/Weltjugendtagspatronin-Die-heilige-Faustina-Kowalska;art312,171218

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.