Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria Magdalena Postel

französischer Ordensname: Marie-Madeleine
Taufname: Julie Franziska Katharina

1 Gedenktag katholisch: 16. Juli

Name bedeutet: MM: nach Maria Magdalena
J: aus dem Geschlecht der Julier (latein.)

Ordensgründerin
* 28. November 1756 in Barfleur in der Normandie in Frankreich
16. Juli 1846 in St-Saveur-le-Vicomte in Frankreich


Julie Postel, die älteste von sieben Kindern, kam als junges Mädchen ins Benediktinerinnenkloster in Valognes nahe ihrer Heimatstadt. Im Alter von 18 Jahren kehrte sie in ihre Heimatstadt zurück und gründete dort eine Schule, um verwahrlosten jungen Mädchen beizustehen. 1798 wurde sie Franziskaner-Terziarin. In den Wirren der Französischen Revolution versteckte sie verfolgte Priester und half ihnen bei der Flucht nach England. Weiterhin unterrichtete sie ihre Mädchen, teilte die kargen Mahlzeiten, widerstand den Revolutionswirren. Ob ihres segensreichen Wirkens nannte man sie damals virgo sacerdos, heilige Jungfrau.

1805 wurde Maria Magdalena Leiterin einer großen Schule in Cherbourg. 1807 gründete sie dort den Orden der Pauvres Filles de la Miséricorde, der Armen Schwestern von der Barmherzigkeit, der nach stürmischen Jahren 1832 ein Mutterhaus im ehemaligen Benediktinerkloster in St-Saveur-le-Vicomte einrichten konnte. 1837 übernahm die Gemeinschaft die Regel der Brüder der christlichen Schulen und nannte sich nun Sœurs des écoles chrétiennes de la Miséricorde, christliche Schulschwestern von der Barmherzigkeit.

Heute wird der Orden als Sœurs de Ste-Marie-Madeleine-Postel de St-Saveur-le-Vicomte, Schwestern der Maria Magdalena Postel von St-Saveur-le-Vicomte, bezeichnet. Er wurde 1901 vom Papst anerkannt.

Kanonisation: Am 17. Mai 1908 wurde Maria Magdalena durch Papst Pius X. selig- und am 24. Mai 1925 durch Papst Pius XI. heiliggesprochen.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.10.2018

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.