Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria Magdalena von der Passion

italienischer Name: Maria Maddalena della Passione
Taufname: Costanza Starace

1 Gedenktag katholisch: 13. Dezember
Fest bei den Dienerinnen Mariens vom Mitleid, nicht gebotener Gedenktag im übrigen Servitenorden: 5. September

Name bedeutet: Mar: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
Mag: die aus Magdala (am See Gennesaret) Stammende (hebr.)

Terziarin, Dulderin, Ordensgründerin
* 5. September 1845 in Castellammare di Stabia bei Neapel in Italien
13. Dezember 1921 in Castellammare di Stabia bei Neapel in Italien


Costanza Storace war das älteste von fünf Kindern einer frommen Familie mit familieneigener Kapelle, starker marianischer Frömmigkeit und besonderer Verehrung der Schmerzhaften Gottesmutter. Ihr Vater Francesco war als Kapitän und Reeder oft monatelang unterwegs. Als Kind verbrachte Costanza viele Jahre in verschiedenen religiösen Instituten, doch mit 14 Jahren musste sie aus gesundheitlichen Gründen nach Hause zurückkehren; ihren Wunsch, Nonne zu werden, konnte Costanza nicht verwirklichen. Im Alter von 15 Jahren legte sie dennoch zuhause die religiösen Gelübde ab, erhielt mit 21 Jahren den Habit des Drittordens der Serviten und nahm den Namen Maria Maddalena von der Passion an.

Statue, 2021, an der Kirche di Gesù e Maria in Castellammare di Stabia
Statue, 2021, an der Kirche di Gesù e Maria in Castellammare di Stabia

Bischof Francesco Saverio Petagna von Castellammare di Stabia bat Maria Maddalena, beim spirituellen Wiederaufbau seiner Diözese zu helfen, der aufgrund der Kriege im Zuge der politischen Einigung des Königreichs Italien dringlich geworden war. Mit vielen Gleichgesinnten begann Maria Maddalena 1868 ihren Einsatz für Menschen, die an Cholera erkrankt waren. In einem Haus, das ihr Vater zur Verfügung stellte, konnten zudem Waisen untergebracht werden. Dort wirkte sie als Helferin und Katechetin, schließlich wohnte sie darin ganz mit vier weiteren jungen Frauen. 1869 gründeten sie die Suore Compassioniste, Schwestern des Mitleids, die für Erziehung sowie erste Katechesen auch in anderen Städten Süditaliens sorgten.

Ab 1865 litt Maria Maddalena unter physischen Schmerzen und Ängsten durch die StigmatisierungAls Stigmatisierung (von griech. „στίγμα, Wundmal”) bezeichnet man, dass eine Person aufgrund ihrer tiefen Versenkung in das Leiden => Jesu dessen Wundmale am eigenen Körper erleidet ohne mechanischen Einfluss von außen. Die erste überlieferte Stigmatisierung erfuhr => Franziskus von Assisi., welche ihr auch viele Missverständnisse und Anfeindungen einbrachten. Erfahrungen der Besessenheit und des Todes vieler junger Schwestern belasteten sie zusätzlich. Monsignore Echevarria, der Prälat des Opus Dei, fasste diese schwierigen Jahre so zusammen: In ihrem Leben berührte sie die wunderbare Wirklichkeit der Gnade, die ihre Seele auf Wege der Askese geführt hat hin zur Begegnung mit ihrer großen und einzigen Liebe, auch durch schwierige Prüfungen der Reinigung hindurch. Sie selbst formulierte: Mein Gott, ich verstehe dich nicht, aber ich bete dich an. Die Urteile Gottes wollen angebetet, nicht diskutiert werden. Auf den Knien werden wir alles in Ordnung bringen. Eine Schwester der Compassioniste muss einen Pakt eingehen: immer zu Füßen Mariens leben.

Kirche di Gesù e Maria in Castellammare di Stabia
Kirche di Gesù e Maria in Castellammare di Stabia

1895 konnten das Kloster der neuen Kongregation und dessen Kirche di Gesù e Maria geweiht werden. Die letzten 20 Jahre ihres Lebens widmete Maria Maddalena vor allem der Ausbildung der Schwestern und der Stabilisierung der Kongregation.

Die Suore Compassioniste wirken heute in Italien, Indien, Indonesien, Chile, Kanada, Mexiko und auf den Philippinen.

Kanonisation: Maria Magdelena von der Passion wurde am 15. April 2007 im Dom in Castellammare di Stabia im Auftrag von Papst Benedikt XVI. durch den Präfekten der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungen, Kardinal Josè Saraiva Martins, seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 17.07.2023

Quellen:
• Provinzialat der Tiroler Servitenprovinz (Hg.): Serviten. Die Heiligen und Seligen des Ordens. Selbstverlag der Serviten, Innsbruck 2011
• Tafel am Dom in Castellammare di Stabia

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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