Maria-Theresia vom heiligen Josef Tauscher
Taufname: Anna Maria
Gedenktag katholisch: 20. September
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Berlin: 30. Oktober
Name bedeutet:M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
T: von der Insel Thera (der heutigen
Insel Santorin) stammend (griech.)
A: die Begnadete (hebr.)
Anna Maria war die älteste von acht Töchtern des evangelischen Pfarrers Hermann Tauscher, und seiner Frau Pauline van den Bosch. 1865 zog die Familie nach Berlin, wo der Vater evangelischer Superintendent wurde, 1870 kam Anna Maria nach Gnadau bei Magdeburg in die Unterrichtsanstalten dieser 1767 von der Herrnhuter Brüdergemeine errichteten Siedlung.
1874 starb Anna Marias Mutter, bis 1879 wirkte sie als Haushälterin ihres Vaters in Berlin und engagierte sich in der Stadtmission für wohltätige Zwecke. Als der Vater wieder geheiratet hatte und 1882 nach Gusow bei Neuhardenberg versetzt worden war, widmete sich Anna Maria nun ganz dem Bibellesen und Gebet. 1886 wurde sie Oberin am städtischen Krankenhaus für psychisch Kranke, der Lindenburg-Klinik in Köln. Dort kam sie mit Katholiken in Kontakt. Am 30. Oktober 1888 konvertierte sie zur katholischen Kirche - deshalb wurde ihr in der Klinik der unter preußischer Herrschaft stehenden Stadt gekündigt.
1889 bekam Anna Maria eine Stelle als Gesellschafterin einer Gräfin in
Berlin. Sie kam in Kontakt mit Büchern der
Theresa von Ávila und war begeistert. Nach einer Vision eröffnete sie
1891 in Berlin das Joseph geweihte
St. Josefsheim für hilfsbedürftige Kinder,
1892 schlossen sich dieser Arbeit mehrere Frauen an, zusammen führten sie ab 1896 ein klösterliches Leben nach den Regeln
der Unbeschuhten Karmelitinnen. Anna Maria wollte sich aber nicht
einfach dem Orden anschließen, sondern gründete die Karmelitinnen vom
Göttlichen Herzen Jesu
(Carmel D. C. J.). 1897 wurde Anna Maria in
Rom vom Ordensgeneral der Unbeschuhten
Karmelitinnen in den Orden aufgenommen mit dem Ordensnamen Maria-Theresia vom heiligen Josef.
1899 wurde der Sitz der Gemeinschaft nach Sittard verlegt. 1904 wurde das Kloster - heute ein Wohnhaus - in Rocca di Papa bei Rom der Sitz des Ordens, im selben Jahr erfolgte die Anerkennung durch Papst Pius X. und die Angliederung an die Karmelitinnen OCD. Der Orden breitete sich in ganz Europa, ab 1912 auch in Nordamerika aus. 1920 wurde das Generalat wieder nach Sittard verlegt. Beim Tod der Gründerin waren mehr als 1000 Schwestern in 58 Klöstern tätig.
Das Grab der Ordensstifterin ist in Sittard. Heute sind die Karmelitinnen DCJ in sieben Ländern Europas sowie in den USA, in Kanada, Nicaragua, Venezuela, Brasilien und seit 1995 auch in Kamerun tätig.
Kanonisation: Der Seligsprechungsprozess wurde 1953 eingeleitet; am 13. Mai 2006 wurde Maria in der Kathedrale von Roermond in den Niederlanden seliggesprochen.
Die Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu stellen sich im Internet kurz selbst vor.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 09.10.2023
Quellen:
• http://www.zenit.org/german/visualizza.phtml?sid=81988 nicht mehr erreichbar
• Helga-Maria M. Jaeger: Gott lebt! Sie sind seine Zeugen. Bd. II. Karmelitanische Gemeinschaft, Straubing 2005
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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