Maria von den Aposteln von Wüllenweber
Taufname: Therese
Gedenktag katholisch: 25. Dezember
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Aachen: 5. September
Name bedeutet: M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
T: von der Insel Thera (der heutigen Insel Santorin) stammend (griech.)
Therese war die erste von fünf Töchtern des Barons Theodor von Wüllenweber und seiner Frau Elisabeth, geborene Lefort.
Als 15-jährige kam sie in das Pensionat der Benediktinerinnen in
Lüttich. Nach zwei Jahren kehrte sie nach Hause
zurück und wurde von ihrem Vater in die Verwaltung der Güter eingeführt. Gegen seinen Willen, aber mit Unterstützung ihrer
Mutter, trat sie 1857 in das Kloster Blumenthal der == Salvatorianerinnen, der Schwestern des Göttlichen
Heilandes
in
Vaals in den Niederlanden ein. 1860/1861 wirkte
sie als Ordensschwester in der Niederlassung in
Warendorf in Nordrhein-Westfalen und dann in Orléans
in Frankreich.
Therese konnte sich aber nicht entschließen, die ewigen Gelübde ablegen, wurde 1863 vom Vater aus Orléans abgeholt und nach
Mülheim an der Möhne - dem heutigen Stadtteil von Warsteinin - in das damalige
Kloster der Schwestern von der
Heimsuchung Mariens
gebracht; schon nach wenigen Wochen erkannte sie aber, dass dieser
Wechsel sie ihrer Bestimmung nicht näherbrachte, deshalb kehrte sie in ihr Elternhaus zurück.
1868 ging Therese zu den Schwestern von der Ewigen Anbetung und Hilfe für arme Kirchen
und arbeitete in deren
Häusern in Brüssel,
Lüttich (Liège) und
Gent, fand aber auch dort nicht ihre Erfüllung.
So kehrte sie 1871 erneut heim. 1876 pachtete sie einen Teil der Gebäude des zuvor säkularisierten
Klosters Neuwerk in Mönchengladbach, kaufte
diesen Anfang 1879 und nannte die Neuerwerbung Barbarastift. Sie nahm dort
Waisenkinder auf und führte mit alleinstehenden Damen ein klosterähnliches Leben. Ostern 1882 wurde sie auf den jungen Pater
Jordan aufmerksam, der kurz zuvor im
Haus der
Birgitta von Schweden in Rom 1881 die Apostolische
Lehrgesellschaft
, zur Arbeit in der inneren und äußeren Mission gegründet hatte. Nach einem Gespräch mit dem Gründer
schloss sie sich dieser Gesellschaft an und legte ihr privates Gelübde ab. 1883 bildete Pater Jordan seine Gemeinschaft um
in einen Orden mit einem weiblichen und einem männlichen Zweig. 1885 wurde der weibliche Zweig seiner Leitung entzogen und
umbenannt in Sorores Charitatis a Matre Dolorosa
, Schwestern von der Schmerzhaften
Mutter
, Therese gehörte aber weiter zu Pater Jordan.
1888 gründete der inzwischen den Ordensnamen Franziskus vom
Kreuz tragende Pater Jordan zusammen mit Therese von Wüllenweber in
Tivoli bei Rom den 2. Orden der Katholischen
Lehrgesellschaft
. Theresia legte 1889 ihre ewigen Gelübde ab, nahm den Ordensnamen Maria von den Aposteln
an und
wurde Novizenmeisterin sowie Oberin. 1893 wurde die Gesellschaft in Societas Divini Salvatoris
, Gesellschaft des
Göttlichen Heilandes
umbenannt, der weibliche Zweig hieß nun Sorores
Divini Salvatoris
, Schwestern vom Göttlichen Heiland
, kurz Salvatorianer
und Salvatorianerinnen
. Ab
1904 war auch das Mutterhaus der
Schwesterngemeinschaft in Rom.
Als Generaloberin engagierte sich Maria von den Aposteln für die innere Festigung und die Ausbreitung der Schwesterngemeinschaft in Italien, Indien, der Schweiz, in Österreich, Ungarn, Belgien und den USA. Sie reiste zu den europäischen Niederlassungen und wurde beim ersten Generalkapitel des Ordens 1905 zur Generaloberin wiedergewählt. Nach zwei schweren Asthmaanfällen wurde sie 1907 zeitweise arbeitsunfähig, schließlich starb sie nach einer Hirnhautentzündung.
Ihre letzte Ruhestätte fand Maria von den Aposteln auf dem Campo Santo Tetonico im Vatikan. 1952 wurden ihre Gebeine in das Mutterhaus der Salvatorianerinnen in Rom überführt.
Die Salvatorianerinnen wurden 1911 päpstlich anerkannt. Heute arbeiten etwa 1200 Schwestern in 30 Ländern in Europa, Afrika, Asien, Nord- und Südamerika v. a. in caritativen und schulischen Aufgabenfeldern. In Nord- und Süddeutschland wirken Salvatorianerinnen und Salvatorianer in den Diözesen Augsburg, München, Passau, Rottenburg-Stuttgart, Würzburg, Berlin, Münster, Aachen, Köln, Paderborn, Hildesheim und Trier.
Das Schloss Mülheim an der Möhne war von 1266 bis 1809 eine Komtur des Deutschen Ordens, 1682 wurde es in der heutigen Form errichtet. Nach der Auflösung des Deutschen Ordens durch Napoleon wurde es von verschiedenen Frauenorden bewohnt, zuletzt bis 1994 von Franziskanerinnen. Seit 2009 ist es ungenutzter Privatbesitz.
Kanonisation: Maria von den Aposteln wurde am 13. Oktober 1968 von Papst Paul VI. seliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.10.2024
Quellen:
•
• http://pressemitteilung.ws/node/view/9099 nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BClheim_(Warstein)#19._und_20._Jahrhundert - abgerufen am 25.10.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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