Markulf von Nanteuil
auch: Marculph
französischer Name: Marcouf
Gedenktag katholisch: 1. Mai
Name bedeutet: berühmter Wolf (althochdt.)
oder: Berühmter an der Grenze (althochdt.)
Markulf hat der Überlieferung zufolge zunächst zivile Karriere gemacht. Dann wurde er Priester und lebte als Einsiedler und Glaubensbote auf den heute nach ihm benannten Îles Saint-Marcouf vor der Normandie. Dann konnte er auf einem ihm von König Childebert I. geschenkten Landstück das Benediktinerkloster Nantum/Nanteuil - das heutige Saint-Marcouf - errichten und wirkte dort als Abt.
Markulfs Grab in Saint-Marcouf wurde zum Wallfahrtsort. Im 9. Jahrhundert wurden zwei Lebensgeschichten über ihn verfasst.
Beim Normanneneinfall wurden Markulfs Reliquien 906 in die Kirche nach Corbeny bei Reims gebracht, das sich zur bedeutenden Wallfahrtsstätte entwickelte; Karl III. erbaute dort 906 ein Kloster. 1101 wurden die Gebeine nach Reims ins Kloster Saint-Remi gebracht; Ludwig IX. „der Heilige” stiftete einen Reliquienschrein. Wohl ab 1354 unternahmen die französischen Könige am Tag nach ihrer Krönung in Reims eine Wallfahrt zu Markulfs Grab. Von da an verbreitete sich der Kult in der Normandie, in Laon, Flandern, Brabant und Aachen. In der Französischen Revolution wurde der Reliquienschrein zerschlagen.
Attribute:
mit Königen, an Skrofeln leidende Kinder heilend
Patron
von Reims; der Tuchmacher, Kurzwarenhändler und
Apotheker; gegen Ausschlag, Drüsenkrankheiten am Hals, Kropf und Skrofeln
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.07.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• https://en.wikipedia.org/wiki/Saint_Marcouf - abgerufen am 26.07.2022
• http://www.histoireaisne.fr/memoires_numerises/chapitres/tome_11/Tome_011_page_093.pdf
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.