Martina von Rom
Gedenktag katholisch: 30. Januar
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
30. Januar, Todestag: 1. Januar
Gedenktag orthodox: 30. Januar
Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
Die Tochter eines römischen Konsuls sollte der Überlieferung zufolge unter Kaiser Alexander Severus im Apollo-Tempel
opfern, aber vor der Statue schlug die sich als Christin bekennende Martina ein Kreuz: Das Götterbild zerbarst, der Tempel
stürzte ein. Martina wurde nun einer Reihe von Foltern überantwortet; himmlischer Beistand half ihr, sie zu überstehen.
Sie wurde gegeißelt und mit Haken gerissen, dann im
Amphitheater der Flavier - heute Kolosseum
genannt - den Tieren vorgeworfen 1; aber der Löwe, der sie verschlingen
sollte, legte sich ihr zu Füßen. Als Martina auf einen Holzstoß gestellt wurde, erlosch das Feuer durch einen Gewitterregen;
schließlich wurde sie enthauptet.
Papst Honorius I. stiftete um 630 der Überlieferung zufolge die Martina geweihte Kirche am Forum Romanum in Rom. Ihr Fest wird in Rom erst 740 zum erstenmal erwähnt. Papst Hadrian I. stiftete um 785 Gaben für die nun ihr und Lukas geweihte Kirche, die 1256 durch Papst Alexander neu geweiht wurde; 1634 wurden angeblich ihre Überreste in einem Tonsarg gefunden; Papst Urban VIII. ließ daraufhin die Kirche Santi Luca e Martina wieder herstellen.
Martinas Leidensgeschichte ist sehr spät verfasst und ähnelt jener von Prisca von Rom
und der von Tatjana von Rom, nur die Zeit der Martyrien unterscheidet sich.
Bei der Kalenderreform Nach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt.
wurde die Verehrung aufgrund der daraus resultierenden Zweifel an ihrer Historizität auf die
Kirche Santi Luca e Martina beschränkt, im
Martyrologium Romanum von 2001/2004 wird sie wieder als heilig
gelistet.
Attribute:
mit einem Löwen, enthauptet
Patronin
von Rom; der stillenden Mütter
Bauernregel:
Bringt Martina Sonnenschein, / hofft man auf viel Korn und Wein.
Bringt Martina Sonnenschein, / hofft man auf viel Frücht' und Wein.
Scheint an Martina die Sonne mild, / ist sie der guten Ernte Bild.
1 ▲ Das
Kolosseum wurde 1750 durch Papst Benedikt XIV.
allen
Märtyrern geweiht, da man dachte, dass bei den Schaukämpfen hier auch Christen getötet wurden; im Innern wurde
ein Kreuz errichtet, das Kolosseum wurde Wallfahrtsort; inzwischen hat sich diese
Annahme als legendär herausgestellt, Martinas Todesort ist also unbekannt.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Das
Kolosseum kann täglich ab 8.30 Uhr besucht werden,
die Schließung erfolgt von April bis September um 19 Uhr, sonst früher je nach Einbruch der Dunkelheit, der Eintritt beträgt
- einschließlich Besuch des Ausgrabungsgeländes, das seinen Namen nach dem
Forum Romanum hat - 12 € und kann teilweise nur
mit Bank- oder Kreditkarte bezahlt werden. (2017)
Die Kirche Santi Luca e Martina in Rom
ist samstags von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.06.2020
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bauernregeln.net/januar.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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