Ökumenisches Heiligenlexikon

Maximus von Vienne

auch: Maximin

1 Gedenktag katholisch: 2. Januar

Name bedeutet: der Größte (latein.)

Priester, Abt in Chuzelles oder Communay, Märtyrer (?)
* 563 in / um Cahors in Frankreich
2. Januar 625 in Vienne oder im Kloster St-Jean de Limon im heutigen Communay bei Vienne in Frankreich


Maximus war der Überlieferung zufolge der Sohn von Gundebertus und Magneldis; er wurde in der Klosterschule St-Étienne in Cahors erzogen und sollte dann mit Hebrildis, einer Tochter aus begütertem Haus, verheiratet werden; dies aber lehnte er ab, was den Vater erzürnte, während die Mutter seine Entscheidung unterstützte und deshalb vom Vater geschlagen wurde; dieses Erlebnis bewog Maximus, zusammen mit seinem Freund Ambrosius zuerst zu Bischof Desiderius von Cahors zu fliehen und sich dann in eine abgeschiedene Einsiedelei zu begeben, wo sich ihnen weitere Gefährten anschlossen. Während einer Bärenjagd fand der Vater seinen Sohn, nahm ihn gefangen und sperrte ihn ein, bis er sich doch mit Hebrildis verlobte, aber bei nächster Gelegenheit floh. Er ging - von einem Engel geleitet - erst ins Kloster St-Martial nach Limoges, dann ins Kloster St-Mauritius im heutigen Chuzelles bei Vienne 1, wo Erembert von Toulouse Abt war. Hier sei er Priester und dann Abt geworden und im Kreis seiner Klosterbrüder eines natürlichen Todes gestorben, nachdem er zuvor Wein kommen ließ, diesen segnete und dann mit seinen Brüdern teilte.

Andere Überlieferung lässt Maximus stattdessen ins Kloster St-Jean de Limon im heutigen Communay bei Vienne 2 kommen. Hier soll er Priester geworden und nach dem Tod von Abt Samson diesem im Amt nachgefolgt, aber vom König Lothars Klostervogt Eldebodus (Hildeboldus), der dies nicht billigen wollte, deshalb ermordet worden sein.

An der Stelle des Klosters St-Jean, das nach Gregor von Tours im 7. Jahrhundert 50 Mönche hatte und an der Stelle eines römischen Merkur-Tempels errichtet worden war und im 8. Jahrhundert durch die Sarazenen zerstört wurde, wurde im 9. Jahrhundert die Kapelle Notre Dame de Limon gebaut, 1260 durch den Trinitarierorden ein Hospiz für Pestkranke und Wallfahrer; dieses wurde in der Französischen Revolution 1789 aufgelöst. Erhalten blieb aber bis heute die Wallfahrt zur in der Kapelle verehrten Notre Damede Limon.

Kapelle Notre Dame de Limon</a> im heutigen Communay
Kapelle Notre Dame de Limon im heutigen Communay

1 An das Kloster St-Maurice erinnert heute nur noch ein Straßenname in einer Siedlung in Chuzelles.

2 Die verschiedentlich zu lesende Angabe Kloster St-Jean in Limoges ist falsch.

Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon

Acta Sanctorum

Die Kapelle Notre Dame de Limon ist täglich von 7 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. (2014)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 11.12.2016

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.