Melania von Rom die Ältere
Gedenktag katholisch: 8. Juni
Gedenktag orthodox: 8. Juni
Name bedeutet: die Schwarze (griech.)
Melania war die Tochter - oder Enkelin - des römischen Konsuls Antonius Marcellinus, war verwandt mit Paulinus von Nola und heiratete im Alter von 14 Jahren in Rom Valerius Maximus Basilius, den Proconsul der Achaia und Präfekten in Rom; die große Residenz der Familie der Valier lag auf dem Mons Caelius an der Stelle des heutigen Neubaus des Hospitals San Giovanni (Addolorata). Nachdem sie in Rom Christin geworden war, ihr Mann starb, als sie 22 Jahre alt war, und auch zwei ihrer drei Söhne tot waren, gab sie ihren Sohn Valerius Publicola in Pflege, verschenkte einiges aus ihrem Besitz und pilgerte 372 nach Ägypten, besuchte die Mönche in der Wüste von Nitria und einige der von Kaiser Valens verfolgte Christen. Dann reiste sie ins Heilige Land, wo sie mit Paula von Rom zusammentraf und auf dem Ölberg bei Jerusalem ein Kloster zur Unterstützung von Pilgern gründete; unterstützt wurde sie von Rufinus, der als Leiter wirkte, sie selbst wurde Vorsteherin des Frauenklosters, einer Gemeinschaft von 50 Nonnen.
Während eines Besuches in der Heimat kurz vor 400 beeindruckte Melania ihre gleichnamige Enkelin Melania und trug zu deren Entschluss bei, gleich der Großmutter nach Ägypten und ins Heilige Land zu gehen. Als 410 die Westgoten Rom einnahmen, floh sie zusammen mit ihrem Sohn, dessen Frau Albina und Melania der Jüngeren nach Sizilien und ging dann auf die Besitztümer ihrer Familie in Thagaste - dem heutigen Souk Ahras in Algerien. Dabei überbrachte Melania Augustinus in Hippo einen Brief ihres Vetters Paulinus von Nola. Nach sieben Jahren in Thagaste ging sie wieder nach Jerusalem, wo sie starb.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Den Bericht des Mönches, Schriftstellers und Bischofs Palladios
von Helenopolis in seiner Historia Lausiaca
über
Die ältere Melania
sowie die wohl fälschlich als
Silvania
betitelte Geschichte über die ältere Melania gibt es auf Deutsch in der Bibliothek der Kirchenväter der
Université Fribourg.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.11.2023
Quellen:
• http://www2.evansville.edu/ecoleweb/glossary/melania.html
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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