Ökumenisches Heiligenlexikon

Niphon II. von Konstantinopel

griechischer Name: Νήφων Β
auch: vom Athos
Taufname: Nikolai

1 Gedenktag orthodox: 11. August

Name bedeutet: ?

Patriarch von Konstantinopel
* 1418 in Messenien auf dem Peloponnes in Griechenland
11. August 1508 im Kloster Dionisíou auf dem Athos in Griechenland


Wandgemälde
Wandgemälde

Nikolai, Sohn einer vornehmen Griechin und eines reichen albanischen Grafen, wurde unter Abt Antonios Mönch mit dem Namen Niphon im Kloster Panagia, dem Kloster der Allheiligsten (Gottesgebärerin) bei Epidauros, von dem heute nur noch die Kirche und einige Grundmauern zu sehen sind. Antonios hatte das Kloster kurz zuvor gegründet, Niphon half ihm beim Bau, später unterstützte er es in seinem Amt als Patriarch, aber bald schon musste es wegen der ständigen Piratenangriffe verlassen werden.

Nach dem Tod seines Abtes begab Niphon sich zusammen mit dem Mönch Zacharias auf Wanderschaft, schließlich kamen sie ins Marienkloster nach Ohrid. Als Zacharias Metropolit der Stadt wurde, ging Niphon auf den Athos, wo er in mehreren Klöstern wohnte und zum Priester geweiht wurde. 1482 wurde er zum Metropoliten von Thessaloniki gewählt - Bischofskirche war damals die Kirche Hagia Sophia.

1486 erfolgte, unterstützt vom Fürsten der Walachei, Niphons Wahl zum Patriarchen von Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul. 1488 wurde er von Sultan Bayezid II. seines Amtes enthoben und ging nach Sozopol am Schwarzen Meer. 1497 wurde er erneut zum Patriarchen von Konstantinopel gewählt, aber 1498 durch den Sultan nach Adrianopolis in Thrakien - dem heutigen Edirne - verbannt. Prinz Radul von der Walachei ernannte ihn zum Erzbischof der Walachei; dort wirkte er v. a. gegen die Versuche der römisch-katholischen Kirche, Orthodoxe zum Übertritt zu bewegen und wurde für seine mitreißenden Predigten der zweite „Chrysostomus” genannt.

Ikone im Katholikon des ehemaligen Klosters Panagia am Strand von Polemarcha
Ikone im Katholikon des ehemaligen Klosters Panagia am Strand von Polemarcha

1502 wurde Niphon zum dritten Mal zum Patriarchen von Konstantinopel gewählt, blieb aber in der Walachei und wurde deshalb bald schon wieder abgesetzt. Weil Radul 1505 sein Einverständnis gab zu einer Heirat seiner Schwester mit dem bereits verheirateten Prinzen Bogdan von Moldawien, geriet er in Konflikt mit ihm, ging nach Makedonien und später wieder auf den Athos, erst ins Kloster Vatopedíou, dann ins Kloster Dionisíou.

Niphon wurde in der Krypta der Kirche des Klosters Dionisíou bestattet. 1517 verfasste sein Schüler Gabriel seine Lebensgeschichte.

Kanonisation: Niphon wurde 1517 heiliggesprochen.

Das erhaltene Katholikon und die Ruinen des ehemaligen Klosters Panagia am wunderschönen einsamen Strand von Polemarcha sind auf einem Schotterweg zu erreichen, bei unserem Besuch war er im zweiten Teil für uns nicht befahrbar. (2019)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 26.07.2019

Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2011/08/saint-nephon-ii-patriarch-of.html - abgerufen am 20.07.2023
• https://el.wikipedia.org/wiki/Νήφων_Β΄ - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.argolisculture.gr/de/denkmaeler-und-museen/das-kloster-panagia-polemarchas-epidaurus - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.