Onesimus
auch: Onesiphorus
Gedenktag katholisch: 15. Februar
nicht gebotener Gedenktag im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus
16. Februar
Gedenktag evangelisch: 15. Februar (LCMS)
Gedenktag orthodox: 4. Januar, 15. Februar, 6. Juli, 22. November, 1. Dezember
bedacht in der Proskomidie Die Proskomidie ist die Vorbereitung der Gaben Brot und Wein vor der Eucharistie in den Orthodoxen Kirchen
Gedenktag armenisch: 15. Februar, 28. August
liturgische Feier am Dienstag nach dem 1. Adventssonntag
bedacht in der armenischen Anaphora Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.
Gedenktag koptisch: 15. Februar
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 15. Februar
Gedenktag syrisch-orthodox: 15. Februar, 23. März
Name bedeutet: der Nützliche (griech. - latein.)
Onesimus war Sklave bei Philemon. Er entlief seinem Herrn und wandte sich an den Apostel Paulus, als der in Ephesus - heute Ruinen bei Selçuk - im Gefängnis saß, und bat diesen um Vermittlung. Paulus bekehrte ihn zum Glauben an Christus, Onesimus ließ sich taufen. Paulus schickte ihn zurück und schrieb seinem Herrn Philemon den im Neuen Testament überlieferten Brief mit der Bitte um milde Bestrafung. Nach Kolosserbrief 4, 9 war Onesimus später Mitarbeiter von Paulus - ein Indiz für die erfolgte Freilassung.
Onesimus soll nach der Legende Bischof - wohl von Ephesus - geworden sein und den Märtyrertod durch Steinigung erlitten haben. In den Orthodoxen Kirchen gilt er auch als der dritte in der Reihe der Patriarchen von Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul, der demnach von 54 bis 68 amtierte; sie verehren ihn auch als einen der 70 von Jesus ausgesandten Jünger.
Eine spanische Tradition nennt Onesimus zusammen mit Hierotheus von Segovia die beiden ersten Mönche im Kloster in Dumio - dem heutigen Braga-Dume in Portugal; Hintergrund dieser Legende ist der Versuch, auch die spanische Kirche auf Wurzeln von Paulus zu gründen, denn der war möglicherweise tatsächlich am Ende seines Lebens in Spanien als Glaubensbote unterwegs, aber es gibt dafür keinerlei Zeugnisse.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 07.03.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Manfred Görg, Bernhard Lang (Hg.): Neues Bibellexikon, Bd. III, Benziger, Zürich 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.