Onuphrios der Große
auch: von Theben
koptischer Name: Ⲃⲉⲛⲟϥⲉⲣ / Ⲃⲉⲛⲟⲩϥⲉⲣ / Ⲛⲟⲫⲉⲣ / Ⲟⲛⲛⲱⲫⲣⲓⲥ vom ägyptischen 𓃹𓈖𓈖𓄤 Wnn-nfr
Gedenktag katholisch: 12. Juni
Gedenktag orthodox: 12. Juni
Gedenktag armenisch: 12. Juni
liturgische Feier als 7. Gedenktag nach Theophanie
Gedenktag koptisch: 10. Juni
Weihetag seiner Kirche in Misr
Erneuerung der Kirche hinter Kairo: 12. November
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 10.Juni
Weihe seiner Kirche bei Kairo: 12. November
Gedenktag syrisch-orthodox: 13. Juni
Weihetag seiner Kirche in Misr: 10. Juni
Name bedeutet: der beständig Gute (ägyptisch)
Onuphrios - äthiopisch Abu Nafr
- war der Überlieferung zufolge ein abessinischer Fürstensohn. Er wurde demnach
im Kloster in Hermopolis Mikra - dem heutigen Damanhur
bei Alexandria erzogen, war Mönch geworden und verzichtete auf die fürstliche Nachfolge, um die Einsamkeit aufzusuchen.
Er fand sie in der Wüste bei Theben - den
heutigen Ruinen bei Al-Uqsurin in Ägypten -, nach anderer Überlieferung in einem der abgelegenen Felsenklöster von
Göreme in Kappadokien, wo er als Lehrer der
kappadokischen Kirche verehrt wird. 60 Jahre lang lebte er in seiner Einsamkeit in andächtiger Betrachtung und ernährte
sich nur von Wurzeln und Datteln. Ein Engel habe ihm jeden Sonntag die
EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi.
Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.
gebracht.
Kurz vor seinem Tode, Ende des 4. Jahrhunderts fand ihn der Legende nach Paphnutius Bubalos als nackten, nur mit den eigenen Haaren bekleideten Einsiedler, der von den Datteln einer Palme lebte, reichte ihm die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. und begleitete ihn dann beim Sterben; dabei hörte man Engelschöre mit himmlischer Musik.
Der Mönch Paphnutius berichtete in einer Reiseerzählung von seinem Besuch
bei Onuphrios; diese wurde in griechischen, lateinischen, koptischen, äthiopischen, arabischen und armenischen Fassungen
weit verbreitet. Hieronymus berichtete über ihn in seiner Biografie über
Paulus von Theben. Onuphrios' Name wird in volkstümlicher Interpretation
auf den Esel, griechisch: onos
, bezogen, der ihn als Lehrenden über die weiten Strecken in die klösterlichen
Siedlungen getragen habe; tatsächlich hieß er nach dem ägyptischen Gott Wnn-nfr
, was auch Beiname des Osiris war und
mit er, der beständig gut ist
oder beständig (bis an die Grenzen der Ewigkeit) Schöner
übersetzt wird.
Die koptische Kirche verehrt Onuphrios seit dem 6./7. Jahrhundert, von Ägypten breitete sich die Verehrung aus über
die ganze Christenheit. Kreuzfahrer brachten den Kult in den Westen, in Rom wurde
ihm die Kirche Sant' Onofrio geweiht. Seine
Schädelreliquie wurde vom Papst an Heinrich den Löwen gesandt - nach anderer
Überlieferung brachte Heinrich diese 1172 mit nach Hause von seiner Teilnahme am
2. Kreuzzug. Sie soll von Heinrich in seine Burg - heute der
Alte Hof
- nach München gebracht
worden sein und wurde dort in der St.-Lorenz-Kapelle aufbewahrt; nach deren Abriss im Jahr 1816 ist sie verschwunden.
Auf den nahen Münchner Marienplatz blickt
aber noch heute eine großes Relief von Onuphrios, er wurde in München sehr verehrt, allerdings auch oft mit
Christophorus verwechselt. Ein Teil der Reliquien wurde mancher
Überlieferung zufolge in die Residenz Dankwarderode
nach Braunschweig überführt; auch in Meggen in der
Schweiz werden Reliquien verwahrt.
Attribute:
unbekleidet und dicht behaart, Blätterschurz um die Lenden, Kelch, Hostie
Patron
von München; der Weber, der Studenten mit
Lernproblemen, der heiratswilligen Frauen, im Volk: der Prostituierten; der von sexuellen Übergriffen Bedrohten,
der Keuschheit, für das Wiederfinden verlorener Sachen, für guten Tod
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Das
Freilicht Museum des Kirchentals in Göreme
kann jeden Tag besichtigt werden: von April bis Oktober von 8 Uhr bis 19 Uhr, von November bis März von 8 Uhr bis 17 Uhr,
der Eintritt beträgt 6 €. (2013)
Die Kirche Sant'Onofrio in Rom ist täglich
von 9 Uhr bis 13 Uhr, samstags erst ab 10 Uhr, zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2017)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Onuphrios „der Große”
Wikipedia: Artikel über Onuphrios „der Große”
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Quartus Marcellinus
Kew von Monmouthshire
Helena de Valentinis
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 07.10.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Rainer Hannig: Die Sparache der Pharaonen. Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch (2800 - 950 v. Chr.), Philipp von
Zabern, Mainz
• Dr. Guntram Michael Schwitalla M. A., E-Mail vom 13. Juni 2011
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
• Murat E. Gülyaz: Göreme Freilichtmuseum. Digital Dünyası, Istanbul o. J. (2013)
• http://www.mystisches-muenchen.de/mystisches-muenchen/muenchens-magische-orte-4-onuphrius nicht mehr erreichbar
• Infotafel in der Kirche San Michele Arcangelo
in Calatafimi auf Sizilien
• https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-geschichte-onuphrius-stadtpatron-1.4931758 - abgerufen am 07.10.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.