Paganus von Lecco
italienischer Name: Pagano
Gedenktag katholisch: 26. Dezember
Name bedeutet: der Bäuerliche (latein.)
Paganus wurde - der Überlieferung zufolge um 1220 noch von Dominikus persönlich in Padua - in den neuen Dominikanerorden aufgenommen und lebte im Kloster Santi Bartolomeo e Stefano - der zweiten, wohl 1219, in Italien gegründeten Ordensniederlassung -, dann im Kloster, das an der Kirche San Cataldo - der späteren Kirche San Domenico an der Stelle eines heutigen Geschäftshauses - in Rimini. Er folgte nach dessen Märtyrertod 1252 Petrus „dem Märtyrer” im Amt des Generalinquisitors und wurde in dieser Zeit vieler Häresien einer der berühmtesten Vertreter der Inquisition. Paganus lebte dann im damaligen Kloster San Giovanni in Pedemonte - an der Stelle des heutigen Bahnhofs - in Como; die Stadt war von Fraktionen zerrissen.
Nachdem Paganus den auf der Burg in Mazzo di Valtellina residierenden Adeligen Corrado di Venosta, einen wichtigen politisch-religiösen Vertreter aus einer Ministerialenfamilie, als Ketzer und Häretiker verurteilt und verhaftet hatte, wurde Paganus von dessen Komplizen angegriffen und an Kopf und Brust tödlich verwundet; mit ihm starben zwei Gerichtsnotare und zwei Wachen.
Paganus' Leichnam wurde nach Como gebracht und im
Kloster San Giovanni in Pedemonte in Como
bestattet. Das Generalkapitel der Dominikaner empfahl 1278 Paganus' Verehrung als
Märtyrer und die Anerkennung seiner Wunder; in Dokumenten vom 1. Juni 1278 und vom 29. November 1279, in denen er
Anweisungen zur weiteren Verfolgung von Corrado di Venosta gab, hob Papst Nikolaus III. auch Paganus' Hingabe an den
Glauben hervor. 1810 wurden Paganus' Gebeine in die
Kathedrale von Como übertragen; Reliquien
befinden sich auch im Santuario del Divin
Prigioniero
, des göttlichen Gebundenen
, in Colorina bei Sondrino und in
Lecco.
Corrado di Venosta überlebte die Verfolgung durch die Inquisition zunächst; 1298 verfolgte ihn der Inquisitor Guido da Cocconato, der 1307 den Verkauf seiner Besitztümer und die Zerstörung von Mazzo di Valtellina und Nachbardörfern veranlasste.
Die
Kirche San Nicolò in Lecco ist täglich von
8.30 Uhr bis 11.30 Uhr - sonntags bis 13 Uhr - und von 15 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2021)
Die Kirche Santi Bartolomeo e Stefano in Bergamo
ist täglich von 10 Uhr bis 12 Uhr und von 16 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. (2021)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.02.2024
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://catholicsaints.info/blessed-paganus-of-lecco - abgerufen am 01.07.2023
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/91637 - abgerufen am 01.07.2023
• http://www.treccani.it/enciclopedia/pagano-da-lecco_%28Dizionario-Biografico%29 - abgerufen am 01.07.2023
• https://storage.googleapis.com/cantookhub-media-edgt/f1/9e7a932215bb5018b207b55e82ffd4ebe7d949.pdf - abgerufen am 01.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.