Ökumenisches Heiligenlexikon

Patapios von Theben

koptischer Name Ⲡⲁⲧⲁⲡⲏ / Ⲡⲁⲧⲁⲡⲓ - Patapē vom demotischen PꜢ-dỉ-Ḥp = der von Apis (dem Apisstier, einer altägyptischen Gottheit) oder der von Hapi (dem Gott des Nils bzw. dem personifizierten Nil)

1 Gedenktag katholisch: 8. Dezember

1 Gedenktag orthodox: 8. Dezember

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 9. Dezember

Name bedeutet: der einfach Glaubende (griech.)

Einsiedler, Mönch
* 380 in Theben, heute Ruinen bei Al-Uqsur in Ägypten
463 in Konstantinopel, heute Ístanbul in der Türkei


Fresko im Katholikon des Klosters in Penteli bei Athen
Fresko im Katholikon des Klosters in Penteli bei Athen

Patapios war der Sohn des Gouverneur der Region um Theben aus einer bekannten ägyptischen Familie. Patapios Eltern waren fromme Christen und unterrichteten ihren Sohn in der Heiligen Schrift. Er erhielt eine gute Ausbildung in Naturwissenschaften, Mathematik, Philosophie und Rhetorik, fühlte sich dann aber zur asketischen Lebensweise hingezogen. Beim Besuch der katechetischen Schule in Alexandria wurde dieser Wunsch durch seinen blinden Lehrer Didymus noch verstärkt. Nach dem Tod seines Vaters begab Patapios sich deshalb in die Wüste um Theben, wo viele Mönche sich seiner geistlichen Führung anschlossen. 428 entschloss er sich, diesem Ansturm zu entfliehen und nach Konstantinopel - zu reisen.

Höhlenkapelle neben dem Katholikon im Patapios-Kloster bei Loutraki
Höhlenkapelle neben dem Katholikon im Patapios-Kloster bei Loutraki

Unterwegs schloss sich Patapios der ägyptische Ruderer Sechnuti an; zusammen mit ihm blieb Patapios zunächst als Einsiedler in einer Höhle in den Gerania-Bergen bei Loutraki an der Stelle des heutigen Patapios-Klosters; 435 kamen beide nach Konstantinopel ins Kloster am Blachernen-Palast, in dem sie als einfache Mönche lebten. Nachdem er viele Heilungswunder vollbracht hatte - so die eines Kindes vin Blindheit, eines bedeutenden Mannes von Wassersucht oder die Befreiung eines Jugendlichen von unreinem Geist - kamen immer mehr Menschen zu Patapios.

Patapios' Gebeine bei ihrer Wiederauffindung 1904
Patapios' Gebeine bei ihrer Wiederauffindung 1904

Patapios wurde in der Johannes dem Täufer geweihten Kirche in Konstantinopel bestattet. Die Nachrichten über ihn stammen von Simeon Metaphrastes. Manche Forscher datieren Patapios ins 6. oder 7. Jahrhundert.

Als die Türken 1453 Konstantinopel eroberten, wurden Patapios' Gebeine in seine Höhle bei Loutraki gebracht und hinter einer Mauer gegenüber der Ikonostase gelagert, aber die Erinnerung an den Verbleib des Heiligen verschwand bald wieder, bis die Reliquiem bei Umbauarbeiten und nach der Vision eines Priester 1904 wieder gefunden wurden - unverwest. Die Mumie ist noch immer in einem sehr guten Zustand und in der Kapelle in der Höhle in einem gläsernen Sarkophag zu sehen. 1952 wurde dann das Kloster an der Höhle gebaut.

Patron der Wassersucht (Herz- bzw. Niereninsuffizienz)

Das Patapios-Kloster bei Loutraki ist täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffnet. (2019)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Patapios von Theben

Wikipedia: Artikel über Patapios von Theben

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Leonides von Athen
Maria Anna Josepha a Jesus Lindlmayr
Grimoald
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.11.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://www.johnsanidopoulos.com/2009/12/saint-patapios-of-thebes-and-his.html - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.