Patapios von Theben
koptischer Name Ⲡⲁⲧⲁⲡⲏ / Ⲡⲁⲧⲁⲡⲓ - Patapē vom demotischen PꜢ-dỉ-Ḥp = der von Apis
(dem Apisstier, einer altägyptischen
Gottheit) oder der von Hapi
(dem Gott des Nils bzw. dem personifizierten Nil)
Gedenktag katholisch: 8. Dezember
Gedenktag orthodox: 8. Dezember
Gedenktag syrisch-orthodox: 9. Dezember
Name bedeutet: der einfach Glaubende (griech.)
Patapios war der Sohn des Gouverneur der Region um Theben aus einer bekannten ägyptischen Familie. Patapios Eltern waren fromme Christen und unterrichteten ihren Sohn in der Heiligen Schrift. Er erhielt eine gute Ausbildung in Naturwissenschaften, Mathematik, Philosophie und Rhetorik, fühlte sich dann aber zur asketischen Lebensweise hingezogen. Beim Besuch der katechetischen Schule in Alexandria wurde dieser Wunsch durch seinen blinden Lehrer Didymus noch verstärkt. Nach dem Tod seines Vaters begab Patapios sich deshalb in die Wüste um Theben, wo viele Mönche sich seiner geistlichen Führung anschlossen. 428 entschloss er sich, diesem Ansturm zu entfliehen und nach Konstantinopel - zu reisen.
Unterwegs schloss sich Patapios der ägyptische Ruderer Sechnuti an; zusammen mit ihm blieb Patapios zunächst als Einsiedler in einer Höhle in den Gerania-Bergen bei Loutraki an der Stelle des heutigen Patapios-Klosters; 435 kamen beide nach Konstantinopel ins Kloster am Blachernen-Palast, in dem sie als einfache Mönche lebten. Nachdem er viele Heilungswunder vollbracht hatte - so die eines Kindes vin Blindheit, eines bedeutenden Mannes von Wassersucht oder die Befreiung eines Jugendlichen von unreinem Geist - kamen immer mehr Menschen zu Patapios.
Patapios wurde in der Johannes dem Täufer geweihten Kirche in Konstantinopel bestattet. Die Nachrichten über ihn stammen von Simeon Metaphrastes. Manche Forscher datieren Patapios ins 6. oder 7. Jahrhundert.
Als die Türken 1453 Konstantinopel eroberten, wurden Patapios' Gebeine in seine Höhle bei Loutraki gebracht und hinter einer Mauer gegenüber der Ikonostase gelagert, aber die Erinnerung an den Verbleib des Heiligen verschwand bald wieder, bis die Reliquiem bei Umbauarbeiten und nach der Vision eines Priester 1904 wieder gefunden wurden - unverwest. Die Mumie ist noch immer in einem sehr guten Zustand und in der Kapelle in der Höhle in einem gläsernen Sarkophag zu sehen. 1952 wurde dann das Kloster an der Höhle gebaut.
Patron der Wassersucht (Herz- bzw. Niereninsuffizienz)
Das Patapios-Kloster bei Loutraki ist täglich von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffnet. (2019)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.11.2023
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://www.johnsanidopoulos.com/2009/12/saint-patapios-of-thebes-and-his.html - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.