Paula von Rom
Gedenktag katholisch: 26. Januar
Hochfest bei den Hieronymiten
nicht gebotener Gedenktag im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus
Gedenktag orthodox: 26. Januar
Name bedeutet: die Kleine (griech. - latein.)
Paula war die Tochter einer römischen Patrizierfamilie, heiratete den Senator Tossozius Toxotius aus einer ebenfalls geadelten Familie und hatte mit ihm vier Töchter und einen Sohn, darunter Julia Eustochia und Blaesilla. Solange ihr Mann lebte, hatte sie Reichtum und Luxus geschätzt, am Tod ihres Mannes 379 aber zerbrach ihr bisheriges Weltbild; sie schloss sich der Gruppe der Witwen um Marcella von Rom an, führte nun ein Leben in Gebet und Buße und setzte ihr Vermögen ein für die Pflege Kranker und Armer. Als 382 Hieronymus nach Rom kam, nahm sie ihn in ihr Haus auf; unter seiner Anleitung studierte sie intensiv die Bibel, lernte dafür die hebräische Sprache und war zunehmend fasziniert von seinen asketischen Idealen. 385 verließ sie zusammen mit ihrer Tochter Eustochia Rom und begab sich in den Osten zu Hieronymus, der 384 nach dem Tod von Damasus I. aus Rom abgereits war. Paula war damit eine der zahlreichen Frauen von Rom, die von Hieronymus während dessen Aufenthalt in ihrer Stadt derart fasziniert waren, dass sie ihm nach seinem Weggang nach Israel folgten.
In Betlehem traf Paula 386
Hieronymus wieder, ließ sich dort nieder und baute eine Pilgerherberge, ein
Frauen- und ein Männerkloster, in dem dann auch Hieronymus und seine Freunde lebten und dem sie und Hieronymus vorstanden.
Der erhielt von der noch immer vielfältige wichtige Beziehungen unterhaltenden Frau Unterstützung z. B. in seinen
Auseinandersetzungen mit Origenes; Paula war dabei aber nur wenig
am Gelehrtenstreit interessiert, sie führte ihr streng asketisches Leben. Ihr Wunsch, arm wie eine Bettlerin
zu
sterben, erfüllte sich. Bischöfe trugen die aufgebahrte Leiche in die Kirche. Während einer ganzen Woche erklangen in der
Kirche die Trauergesänge.
Zahlreiche Briefe von Hieronymus an Paula sind erhalten, auch sein Nachruf. Palladios von Helenopolis - dem heutigen Hersek - schilderte das Verhältnis von Paula zu Hieronymus als von Hörigkeit und Macht geprägt.
Die von Hieronymus verfasste Lebensgeschichte von Paula gibt es in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.03.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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