Peter Friedhofen
Gedenktag katholisch: 21. Dezember
im Bistum Trier: 23. Juni
Name bedeutet: der Fels (griech. - latein.)
Der Bauernsohn Peter Friedhofen war schon früh Vollwaise, Schornsteinfeger wurde sein Beruf. Als sein Bruder Jakob
starb, versorgte er dessen Witwe mit ihren elf Kindern. Neben all diesen Aufgaben gründete er in mehreren Pfarreien
Aloisius-Bruderschaften für Jugendliche mit einer vom
Trierer Bischof genehmigten Regel. Seine Liebe
zu Kranken und Hilflosen führte dann zur Einrichtung eines Hauses in
Weitersburg und 1849 zur Gründung der
Kongregation der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf
zur Betreuung und
Versorgung Kranker, die 1850 anerkannt wurde; er selbst erlernte im damaligen
Kloster und Krankenhaus der Alexianer in
Aachen die Krankenpflege und absovierte das Noviziat.
1851 verlegte er den Sitz seiner Gemeinschaft der Barmherzigen Brüder von Maria
Hilf
nach Koblenz, sie wurde nun in der
ambulanten Krankenpflege aktiv. Im selben Jahr empfingen Peter und zwei Brüder ihr Ordenskleid. Es folgte 1853 die Gründung
in Trier und dann weitere im Ausland.
Peter Friedhofen widmete sich vor allem der religiösen Prägung junger Brüder; das Gebet, die Verehrung der Maria und der Geist der Armut waren ihm wichtig. 1860 erkrankte er an Lungentuberkulose, nach sechs Wochen starb er. Seine Gemeinschaft umfasste damals 44 Brüder.
Das ist mein Verlangen: das Lob und die Verehrung meiner liebsten Mutter Maria Tag und Nacht zu vermehren, alle Werke der Liebe für Gott und die Menschen zu verrichten.
In der Maria-Hilf-Kapelle beim Mutterhaus
des Ordens der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf
in Trier ruhen seit 1928
Peter Friedhofens Gebeine. Heute ist der Orden in Europa, Südamerika und Asien tätig.
In Rom betreuen die Barmherzigen Brüder die Katakomben
der Domitilla und besitzen daneben das Gästehaus Casa Domitilla
.
Kanonisation: Peter Friedhofen wurde am 23. Juni 1985 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Worte des Seligen
Was Friedhofen in seinen Satzungen für seine Brüder von dem Krankendienste
schreibt, das gilt
entsprechend für jeden christlichen Krankendienst:
Den drei wesentlichen Ordensgelübden fügen die Barmherzigen Brüder noch das vierte hinzu, die Kranken zu pflegen,
um dadurch vorzugsweise das Gebot der Nächstenliebe, um Gottes willen auszuüben; denn,
wer keine Liebe hat, bleibt
im Tode
, sagt der Jünger der Liebe; und: säume nicht, die Kranken zu besuchen, denn das sichert dir die Liebe
,
mahnt der Weise. Durch diesen heiligen Dienst wollen die Brüder dem Herrn nachfolgen, welcher — umherzog, Wohltaten
spendete
, und seine Liebe besonders durch Krankenheilungen bewährt hat. Durch die Krankenpflege wird der Herr am Tage
der Vergeltung sprechen: Ich war krank, und ihr habt Mich besucht. Was ihr einem dieser Meiner geringsten Brüder getan
habt, das habt ihr Mir getan.
Dadurch wollen sie zugleich ihre Sünden abbüßen und reich vor Gott werden, der keinen
Trunk Wasser, aus Liebe dargereicht, unvergolten lassen wird.
Zu diesen Kranken werden nicht bloß die leiblich Kranken, sondern auch die Geisteskranken gezählt, und kein mit einer
noch so ekelhaften oder ansteckenden Krankheit Behafteter ist ausgeschlossen. Zwischen wohlhabenden und armen Kranken
soll kein Unterschied gemacht, allen mit gleicher Liebe gedient werden, und es sollen wo möglich wenigstens ebenso viele
Arme als Wohlhabende gleichzeitigin Behandlung stehen. Die Pflege sei eine liebreiche, denn sie geschieht ja nicht um
des Lohnes willen; obgleich es erlaubt ist, von Bemittelten eine Gabe für den Konvent oder für die Armen anzunehmen. Sie
sei recht demütig, so dass der Bruder sich keinerlei, auch nicht den schwersten, widerlichsten und niedrigsten
Dienstleistungen entzieht. Sie sei ausdauernd bis zur Wiedergenesung oder bis zum Tode des Kranken. Sie geschehe mit
äußerster Geduld und Sanftmut, jedoch mit pünktlicher Befolgung aller Anordnungen des Arztes. So wie endlich der göttliche
Heiland durch Seine Krankenheilungen mehr die Herzen als die Leiber heilen wollte, so müssen die Barmherzigen Brüder
ebenfalls hierauf besonders durch ihr Gebet, ihr Beispiel und ihr Wort im Geiste der Kirche und nach der Weisung der
Seelsorger hinarbeiten, und das für ihre heiligste Pflicht ansehen, bei eintretender Gefahr ihre Schutzbefohlenen zu
einem christlichen Tode vorzubereiten.
Quelle: Peter Friedhofen: Satzungen 7. In: Generalat der Kongregation der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf (Hrsg.): Neues Feuer - Peter Friedhofen - Schriften und Briefwechsel. Paulinus-Verlag, Trier 1953, S. 411f
Zitate von Peter Friedhofen:
Wie weit würden wir in Gott eingehen, hätten wir doch den Mut, aus uns herauszugehen.
(Brief 29)
Es ist nötig, dass Eure Augen immer geheftet sind auf das Leben, Leiden und Sterben Jesu. … denn in der
Betrachtung des Gekreuzigten wächst die Liebe und wird groß.
(Brief 24)
Die himmlische Weisheit rät uns an: Liebe zur Armut, alles für alles zu geben, nur nach dem einen höchsten Ziel
zu streben, nämlich nach Gott.
(Brief 5)
0 Gott, wie allmächtig bist Du! Wie schön magst Du sein, der Du solche Schönheiten erschaffest!
(Brief 33)
Auch durch Ereignisse sehe ich den Willen Gottes.
(Brief 5)
Quelle: Generalat der Kongregation der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf (Hrsg.): Neues Feuer - Peter Friedhofen - Schriften und Briefwechsel. Paulinus-Verlag, Trier 1953
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Bruder Benedikt Molitor von den Barmherzigen Brüdern in Trier hat uns eine Lebensbeschreibung von Peter Friedhofen überlassen.
Die sehr schöne und informative Website der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf stellt in Deutsch und Englisch das Leben von Peter Friedhofen, die Arbeit und das Leben im Orden dar.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 28.04.2021
Quellen:
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 2. Christiana, Stein am Rhein 1992
• Bruder Benedikt Molitor von den Barmherzigen Brüdern in Trier, E-Mail vom 24. Oktober 2007
• http://www.brueder.info/cgi-bin/cms?_SID=fake&_sprache=wir&_bereich=artikel&_aktion=detail&idartikel=100423&idrubrik=1002
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.