Petrus der Iberer
georgischer Name P'et're Iberi / Iberieli - პეტრე იბერი / იბერიელი bzw. ႮႤႲႰႤ ႨႡႤႰႨ / ႨႡႤႰႨႤႪႨ
auch: Petrus El-Rahway
als Laie: Murvanos, Nabarnug
Gedenktag orthodox: 2. Dezember
Gedenktag koptisch: 27. November
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 27. November
Gedenktag syrisch-orthodox: 25. November, 27. November, 1. Dezember
Name bedeutet: der Fels (griech. - latein.)
Murvanos war ein Sohn des Königs von Iberien - so der damalige Name Georgiens. Im Alter von zwölf Jahren wurde er am Hof
des Kaisers Theodosius II. von Byzanz - dem heutigen
Ístanbul - vorgestellt, dort zur Sicherung der
Treue des georgischen Königs gegenüber dem Kaiser in Geiselhaft gehalten und ausgebildet unter Leitung von Kaiserin
(Aelia) Eudokia, die ihn wie einen eigenen Sohn behandelte, wobei er sich als
äußerst gottergebener und in den Wissenschaften sehr gebildeter Jüngling erwies. Zusammen mit seinem Lehrmeister Johannes
Lasi, der ebenfalls aus Georgien stammte, verließ er den Hof, trat in ein Kloster ein, wurde Mönch mit dem Namen Petrus und
445 zum Priester geweiht. Zusammen mit seinem geistlichen Führer Johannes besuchte er die Einsiedeleien in den Wüsten von
Syrien und Ägypten und gründete neue Klostergemeinschaften - so das Kloster der Iberer
beim Davidsturm in
Jerusalem -, Armenhäuser, Pilgerherbergen und
Hospitäler. Schließlich hielt er sich in einem Kloster nahe
Gaza auf. Einen Namen machte er sich als Wortführer
der Gegner der Beschlüsse des Konzils von Chalkedon, deshalb musste er - wie
auch andere Chalkedongegner - nach Ägypten fliehen. 452 konnte er - nachdem er erst gezögert hatte - Bischof von
Maiuma bei Gaza zu werden.
Der griechische Schriftsteller Zacharias der Rhetor, Autor einer Kirchengeschichte, beschrieb Petrus als in aller Welt
wunderbar berühmten Mann
und verfasste auch seine Lebengeschichte, die aber nur in einigen kurzen Bruchstücken in
syrischer Übersetzung erhalten ist. Im 13. Jahrhundert verfasste auf deren Grundlage der Priester Makarios die Schrift
Das Leben und die Werke unseres heiligen und seligen Vaters Petrus des Georgiers, des Sohnes des Königs von Georgien
.
Nach einer Hypothese von E. Honigmann und S. Nuzubidze könnte Petrus der unbekannten Autor der Werke sein, die in der
mittelalterlichen Tradition Dionysios „dem Areopagiten” zugeschrieben
wurden.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.02.2023
Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium. Gir - Z: Vol II., Roma, Città Nuova, 1999. Dank an C.S., Brief vom 20. April 2013
• Friedrich Heyer: 2000 Jahre Kirchengeschichte des heiligen Landes. Lit Verlag, Hamburg 2000
• Pauline Allen: Monophysiten. In: Theologische Realenzyklopädie, Bd. 23. Walter de Gruyter, Berlin - New York 1994
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.