Quodvultdeus von Karthago
Gedenktag katholisch: 19. Februar
nicht gebotener Gedenktag in Nordafrika: 8. Januar
Name bedeutet: weil Gott es will (latein.)
Quodvultdeus wird das erste Mal schon als junger Mann um 408 in der Christengemeinde von
Karthago - dem heutigen Vorort von Tunis
- erwähnt. Um 421 wurde er dort Diakon. Mit Augustinus stand er durch
Briefe in Verbindung, dieser widmete ihm seine Schrift De haeresibus
, Über die Irrlehren
.
Um 435 wurde Quodvultdeus Bischof von Karthago; Metropolitankirche war damals die um 360 erbaute
Basilika des Faustus
- heute die Ruinen der
Basilika Damous el Karita. Quodvultdeus
widerstand mit seinen KlerikernEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
den Vandalen und wurde deshalb zusammen mit diesen auf alten Schiffen ins Mittelmeer hinausgetrieben. Dennoch gelang
die Landung in Kampanien. Quodvultdeus kam nach
Neapel, wo Bischof
Nostrianus von Neapel ihm Asyl gewährte und kämpfte nun zusammen
mit diesem gegen den Pelagianismus und für
Augustinus' Gnadenlehre.
Die Schriften von Quodvultdeus sind noch nicht endgültig erforscht, bei manchen wurden
Augustinus oder
Prosper Tiro
von Aquitanien für die Verfasser gehalten.
Quodvultdeus wurde wohl in den Katakomben San
Gennaro in Neapel beigesetzt, hier ist ein afrikanischer Bischof auf einem Mosaik dargestellt. Quodvultdeus gilt als
nordafrikanischer Kirchenvater.
Worte des Heiligen
Den schon Getauften bleibt der mühevolle Krieg gegen die Laster nicht erspart:
Keiner glaube, ein Christ sei so erhaben, dass er, weil er eingetaucht in die Mysterien [der Taufe] aus Wasser und
Geist wiedergeboren wird, danach Abstand nimmt von den verschiedenen Lüsten; er sei nun abgesichert, da er durch das
Sakrament der Taufe seine Seele in eine sicheren Zustand gebracht habe, und er brauche sie nun nicht [mehr] gegen die
Listen des Feindes zu schützen. Im Gegenteil, er soll sie, so gut er kann, schützen und zu schützen suchen, damit er nicht
in den gewaltigen Stürmen dieser Welt zugrunde gehe. Es ist einer getauft, das Schiff ist wieder hergestellt, von unten her
verpicht, auf das hohe Meer geschickt; es braucht eine Steuerung, bis es in den ersehnten Hafen gelangt. Das Meer, nämlich
dieses Weltzeitalter, ist gefährlich nicht nur aufgrund der Stürme und Riffe, sondern auch überreich am Ungetier der
Leidenschaften, die [dir] nachstellen. Mit aller Aufmerksamkeit, aller Sorge, allem Fleiß sollen die Seeleute nunmehr
wachen: Auch soll Christus häufig als Lenker angerufen werden, dass er das Schiff so großen Gefahren entreiße und es zum
sichern Hafen geleite.
Du bist getauft, du bist mit dem königlichen Prägemal gesiegelt, du bekommst schon Nahrung vom Tisch deines Königs:
Sei kein Deserteur und gib dich auch nicht wie ein verwöhnter Soldat den Lüsten hin, der teuflische Widersacher soll dich
nicht unbewaffnet und in Saus und Braus lebend antreffen, sondern sei wie ein tapferer Soldat, kämpfe in diesem Krieg, so
gut du kannst, so dass Christus, deine Kraft, dich nicht nur schütze, sondern auch andere Fortschritte zum Heil machen
können. Fordere von deinem König geistliche Waffen. Krieg wird dir erklärt, so sagt er, in dem du dich durch Kämpfen
auszeichnen sollst, damit du triumphierend zum vollständigen Frieden gelangst. Du wirst nicht nur gegen einen einzigen
kämpfen; viele Gegner nämlich werden gegen dich ausziehen: Du wirst nämlich mit den Lastern kämpfen …
Aber fürchte dich nicht, du hast die Mittel zum Handeln. Rufe den Herrn der Heerscharen an, er möge dich von der Höhe
her mit Kraft ausstatten, so dass du ausrufen kannst: Auch wenn sie gegen mich ein Lager aufschlagen, mein Herz wird
nicht verzagen; und wenn gegen mich der Kampf entbrennt, ich werde auf Ihn hoffen
(Psalm 26, 3). Er ist es, der Herr
der Heerscharen, der erwartet, das sein Soldat so kämpft, dass er ihm in seiner Mühe beistehe.
Quelle: Quodvultdeus: De cataclysmo 1 - 2. In: Patrologis Latina 40, Sp. 693f; eigene Übersetzung
Zitate von Quodvultdeus:
Ihr sollt wissen, dass das Glaubensbekenntnis, das ihr empfangen und eurem Gedächtnis eingeprägt habt,
zu eurem Heil festhaltet, das Fundament des katholischen Glaubens ist, über dem das Gebäude der Kirche entstanden ist,
errichtet von den Händen der Apostel und Propheten. Das Gebäude ist nämlich das Haus Gottes, es ist aus lebendigen Steinen
gebildet und das seid ihr.
Meine Brüder, lasst uns glühend unsere eigentliche Heimat ersehnen; diese Pilgerschaft, die uns von ihr noch
abhält, wollen wir ertragen, wenn auch nicht lieben: eilen wir trotzdem! Es gibt keinen Grund, hier stehen zu bleiben;
denn du findest in der Welt nichts, was du lieben könntest. Denn gerade die Liebe zu den Eltern, Gatten, Kindern, zum
Vermögen ist es, die einigen entweder große Mühe bereitet hat oder große Furcht erzeugt: es gibt keinen Grund, hier stehen
zu bleiben. Besser nämlich ist es, in Eile das Ewige anzustreben, als hier bleibend vom Untergang der Welt überrascht zu
werden.
Quelle: Quodvultdeus: De symboloc. I. In: Patrologis Latina 40, Sp. 651f; eigene Übersetzung
Quodvultdeus: De cantico novo c. 2. In: Patrologis Latina 40, Sp. 679f; eigene Übersetzung
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
Quodvultdeus' Brief an Augustinus über
die Häretiker
gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die verschiedenen Ausgrabungsstellen in
Karthago sind täglich von 8 Uhr bis 19 Uhr,
im Winter nur von 9 Uhr bis 17 Uhr, zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt für alle zusammen 4 €. (2020)
Das Archäologische Nationalmuseum von Karthago
ist täglich von 8 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, zum Eintritt berechtigt das og. Sammelticket. (2020)
Das Gelände und das frühchristliche Museum
in Karthago sind verschlossen ohne weitere Information, auch die Webseite meldet nur fermé
. (2020)
Die Ruinen der Basilika des Faustus
- heute
Basilika Damous el Karita - in Karthago sind
frei zugänglich. (2020)
Die Katakomben San Gennaro in Neapel sind
nur im Rahmen einer einstündigen Führung zu besuchen, täglich von 10 Uhr bis 17 Uhr, sie kostet 9 € und berechtigt auch
für die Führung in den Katakomben San Gaudioso.
(2022)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.07.2022
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.