Renata von Ferrara
französischer Name: Reneé de France
Gedenktag evangelisch: 11. Juli
Name bedeutet: die Wiedergeborene (latein.)
Renata war die Tochter des französischen Königs Ludwig XII. und wurde 1528 die Frau des Herzogs von Ferrara. Die Hochzeitsfeierlichkeiten waren überschattet vom Feuertod von achtzig Hugenotten in Frankreich. Am den Wissenschaften aufgeschlossenen Hof empfing Renata der Reformation Zugeneigte; unter anderen hielten sich Palingenius, Clemens Marot und Aonio Paleario hier auf, 1536 war Johannes Calvin ihr Gast.
Renata Mann versuchte vergeblich, diese Besuche zu unterbinden, zeitweilig ließ er sie 1540 in den Schlossturm einsperren und ihre calvinistischen Bücher verbrennen. Als Papst Paul III. Ferrara besuchte, durfte Renata zurückkehren, der französische Gesandte erwirkte für sie ein päpstliches Breve, das sie unter den Schutz des Papstes stellte. Umstritten ist ihre religiöse Position zu jener Zeit: ob sie eine über den Parteien stehende Katholikin, eine der Mystik Zugeneigte oder Protestantin war.
Ignatius von Loyola schickte seine besten Leute nach Ferrara, Renata bekannte sich aber unverbrüchlich und inzwischen ganz offen zur Reformation. Nach dem Tod ihres Ehemannes 1559 zog sie sich auf ihr Schloss Montargis zurück. 1561 setzte sie sich für den Frieden zwischen den Konfessionen in Frankreich ein und nahm am Religionsgespräch von Poissy teil. 1562 belagerte ihr Sohn erfolglos seine Mutter. 1564 wurde sie von der Inquisition angeklagt und zu lebenslänglicher Haft verurteilt; sie legte aber das päpstliche Breve vor und musste freigelassen werden. Während der folgenden Religionskriege und nach der Bartholomäusnacht 1572 beherbergte sie Hugenotten und rettete ihnen das Leben. Katharina von Medici versuchte vergeblich, Renata für eine Rückkehr zum Katholizismus zu gewinnen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.04.2023
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korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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