Richard von Saint Vanne
Gedenktag katholisch: 14. Juni
Name bedeutet: der reiche Starke (althochdt.)
Richard besuchte die Kathedralschule in Reims, deren Leiter der spätere Papst Silvester II. war. Danach war er Kantor und Kanoniker in Reims. 1002/03 ging er auf Empfehlung von Odilo von Cluny ins damalige Kloster St-Vanne - heute Ruinen innerhalb der Zitadelle der Stadt - nach Verdun und trat in den Benediktinerorden ein. Schon 1004 wurde er zum Abt gewählt. Er führte in seinem Kloster und in mehr als 20 anderen Abteien in Lothringen, in der Champagne - so in St-Thierry bei Reims -, in der Normandie und in Flandern die Reformen von GorzeDie Reformen von Gorze gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Gorze in Lothringen. Sie standen im Gegensatz zur den Reformen von Cluny; ihr Ziel war ein Mönchtum unter weltlicher Herrschaft, befreit von der Einflussnahme des Papstes. Die Reformen von Gorze kamen v. a. in Lothringen zum Tragen; entsprechende Reformen in Deutschland gingen aus vom reformierten Kloster St. Maximin in Trier. ein, was von Kaiser Heinrich II. und König Robert II. von Frankreich unterstützt wurde.
Die Unabhängigkeit seiner Klöster förderte Richard durch persönliche Übernahme des Amtes als Abt oder durch Einsetzung seiner Schüler, darunter Poppo von Stablo. Richard verfasste zwei Heiligenleben.
Richards Lebensgeschichte wurde Anfang des 12. Jahrhunderts im Kloster St-Vanne in Verdun verfasst.
Die Abtei St-Vanne in Verdun wurde 1792 in der Französischen Revolution geschlossen und 1838 abgerissen, heute sind nur noch Reste eines Kirchturms zu sehen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 27.07.2022
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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