Rupert von Salzburg
auch: Rudbert, Ruprecht, Hrodpert
Gedenktag katholisch: 27. März
nicht gebotener Gedenktag im deutschen Sprachgebiet: 24. September
Hochfest im Bistum Graz-Seckau und Salzburg: 24. September
gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 24. September
Diözesankalender Gurk-Klagenfurt, Linz, Regensburg
Übertragung der Reliquien: 12. September
Gedenktag evangelisch: 28. März
Name bedeutet: der ruhmreich Glänzende (althochdt.)
Rupert stammte wohl aus der fränkischen Hochadelsfamilie der Rupertiner, wird aber auch als iroschottischer Glaubensbote bezeichnet. Er wurde in Worms zum Bischof geweiht und profilierte sich dort vermutlich als Gegner der fränkischen Hausmaier.
Herzog Theodo von Bayern, verheiratet mit Ruperts Verwandter Folchaid, berief ihn um 696 nach Bayern. Der Herzog unterstützte ihn dann bei seiner Missionsarbeit bzw. bei der Revitalisierung früherer Missionsversuche in der Gegend um Regensburg; dort taufte Rupert der Überlieferung nach Theodo in dessen Herzogsburg an der Stelle der späteren Alten Kapelle - heute die Stiftskirche Unserer Lieben Frau.
696 erhielt Rupert den Auftrag zur Mission im ganzen damaligen Bayern. Rupert ging nach Lauriacum - das heutige Lorch, ein Ortsteil von Enns in Oberösterreich - 1 zur Mission bei den Awaren, scheiterte aber damit. Um 700 kam er in die Gegend um Juvavum - dem heutigen Salzburg - und gründete im nahen Seekirchen am Wallersee seine erste Kirche. Von dort aus verhandelte er mit Theodo II. und dessen Sohn und Mitregenten Theudebert, der auf dem Festungsberg von Juvavum residierte.
Theodo und Theudebert schenkten Rupert ein Drittel der Salzquellen in (Bad) Reichenhall und die Stadt Juvavum - das heutige Salzburg -, die damals eine durch die Völkerwanderung weithin verwüstete und verwaiste Ruinenstadt war.
Rupert gründete in Juvavum nun das Benediktinerkloster
St. Peter, errichtete eine große Kirche an der
Stelle des heutigen Domes, bewirkte den
Wiederaufbau der Stadt, förderte den Salzbergbau, wurde Abt in seinem Kloster St. Peter und Abtbischof in der nun nach
den Salzquellen Salzburg
genannten Stadt. 2
In engem Zusammenwirken mit seinem Landesherrn, Herzog Theudebert, gründete Rupert 711 - der Überlieferung zufolge nach einer himmlischen Lichterscheinung - eine Maximilian vom Pongau geweihte Klosterzelle mit kleiner Kirche an der Stelle der heutigen Pfarrkirche, aus der die Stadt Bischofshofen im Pongau wuchs; sie war für ihn ein erster Stützpunkt für die geplante Slawenmission. Die Legende berichtet von einer gemeinsamen Schifffahrt des Bischofs mit seinem Herzog die Donau hinab, um an den Ufern entlang bis nach Ungarn das Christentum zu verbreiten. Dabei unterstützt wurde er demnach von Chunialdus und Gislarius. Die Mission in Noricum wurde unter Bischof Virgilius dann tatsächlich ein Erfolg.
Unterhalb der Burg des Herzogs, der Festung Hohensalzburg, gründete Rupert um 712 das Frauenkloster auf dem Nonnberg nach der Regel der Benediktinerund setzte dort seine Nichte Erentrudis als Äbtissin ein; dies war das erste bayerische Herzogskloster, das eine wichtige Rolle bei der Versorgung der Töchter und Witwen des Herrscherhauses bekam, und ist heute das weltweit älteste, ununterbrochen bestehende christliche Frauenkloster.
Rupert kehrte wahrscheinlich zum Jahresende 715 an seinen Bischofssitz in
Worms zurück. Zur Weihe des neuen Salzburger
Domes durch Bischof
Virgilius wurden die Gebeine
774 nach Salzburg überführt und gemeinsam mit denen von Chunialdus und
Gislarius dort beigesetzt. Heute ruhen Reliquien im Dom und in der
Abteikirche St. Peter, der 24. September ist
der Tag der Überführung der Gebeine, der Herbst-Ruperti
gilt als Feiertag im
Bundesland Salzburg. Ruperts Todestag, den das
Martyrologium Romanum als Gedenktag aufführt, wird daneben als Rupert
in den Fasten
begangen. Bischof Virgilius veranlasste auch die erste über Rupert geschriebene Lebensgeschichte. In dem
im 12. Jahrhundert wahrscheinlich im Kloster Admont
entstandenen Magnum Legendarium Austriacum
, der Großen Legendensammlung Österreichs
, wurde die Bedeutung
Ruperts ausdrücklich hervorgehoben. Er wird auch als Apostel Bayerns
besonders verehrt.
In Worms erinnert heute die St.-Rupert-Straße und eine Gedenktafel an der
Pauluskirche an Rupert. Der Landstrich, den er
vom Chiemgau in Bayern bis hin nach
Salzburg missionierte, wird Rupertiwinkel
genannt. 13 Rupertkirchen gibt es in Bayern, ebenso viele in
Kärnten, neun in der
Steiermark, eine in
Niederösterreich, eine in der
Schweiz und zwei in Slowenien. In Wien ist die
Ruprechtskirche die älteste in ihrer
Grundsubstanz noch bestehende Kirche der Stadt, der Legende nach 740 durch die von Ruprecht ausgesandten Glaubensboten
Chunialdus und Gislarius
gegründet und 1200 urkundlich erwähnt, sie war die erste Pfarrkirche von Wien.
In (Bad) Reichenhall wird erzählt, dass Rupert schon 696 auch hierher gekommen sei und an die Stelle geführt wurde, an der einst der Solebrunnen war, der aber beim Hunneneinfall derart verwüstet worden war, dass man ihn nicht finden konnte. Rupert schlug dann mit seinem Bischofsstab gegen einen Fels, woraufhin erneut Sole aus dem Boden sprudelte und in der Folge zur Quelle des bayerischen Salzes und zur Lebensgrundlage Reichenhalls wurde. Tatsächlich wurde das neue kirchliche Zentrum in Iuvavum durch die Salzquellen in Reichenhall reich und Iuvavum erhielt deshalb kurz nach der Mitte des 8. Jahrhunderts den neuen Namen Salzburg. 2016 wurde an der nach Rupert benannten Therme in Bad Reichenhall seine Statue aufgestellt und geweiht.
Attribute:
als Bischof, mit Salzfass
Patron
der Bundesländer Salzburg und
Kärnten, des
Rupertiwinkels in Bayern, der Stadt
Salzburg; des Salzbergbaus; der Salzarbeiter;
der Hunde; der Diözese Salzburg, der Diözese Graz-Seckau, 2. Patron des Bistums Gurk-Klagenfurt
Bauernregel:
Hält Ruprecht uns den Himmel rein / wird's auch so im Juni (andere Version: Juli) sein!
1 ▲ Die frühchristliche Bischofskirche von Lauriacum stand wohl an der Stelle der späteren Kirche Maria Anger, die auf Mauern des Zentralgebäudes des Legionslagers errichtet worden war und 1792 abgebrochen wurde.
2 ▲ Als Gründer des Bistums Salzburg gilt Bonifatius, als Gründungsdatum das Jahr 739.
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Der
Dom in Worms ist täglich von 9 Uhr bis 17.45 Uhr,
im Winter von 10 Uhr bis 16.45 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2019)
Die Festung Hohensalzburg ist bequem mit der
Festungsbahn
erreichbar, die im Stadtzentrum
abfährt. Das Ticket gibt es nur in Verbindung mit dem Eintritt in die Festung und kostet 12,90 €. (2019)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.05.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• http://www.bgland24.de/bgland/region-bad-reichenhall/bad-reichenhall-ort28289/reichenhall-apostel-bayerns-6468437.html
- abgerufen am 01.05.2023
• Pfarrer Volker Johannes Fey aus Worms, E-Mail vom 27. März 2017
• http://www.drehpunktkultur.at/index.php/home-sp-1905016579/12016-weiteres-licht-auf-den-heiligen-rupert - abgerufen am 01.05.2023
• https://www.sn.at/salzburg/politik/als-salzburg-im-jahr-750-dreisprachig-war-29518696 - abgerufen am 01.05.2023
• Katholisches Pfarramt Bischofshofen: Die Kirchen von Bischofshofen. Verlag St. Peter, Salzburg 2016
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.