Sára Salkaházi
Taufname: Sára Schalkház
Gedenktag katholisch: 27. Dezember
Name bedeutet: die Vornehme (hebr.)
Sára war eines der drei Kinder von Lipót und Klotild Schalkház, die das Hotel Schalkház in
Košice betrieben. Nach dem frühen Tod des
Vaters machte Sára eine Ausbildung zur Volksschullehrerin. Als ihre Heimatstadt nach der Niederlage von Österreich-Ungarn
1918 an die Tschechoslowakei kam, verweigerte sie den Treueschwur auf den neuen Staat und verlor deshalb ihre Stellung.
Sie machte eine Buchbinderlehre, arbeitete später als Journalistin, verfasste Theaterstücke und Kurzgeschichten und war
1922/23 kurz mit einem angehenden Gutsverwalter verlobt, was sie dann beendete. Sie galt als moderne Frau, rauchte und
saß im Kaffeehaus. 1927 lernte sie die von der ungarischen Ordensfrau und Politikerin Margit Schlachta 1923 gegründete
Ordensgemeinschaft der Schwestern des Sozialen Dienstes
kennen; deren Mitglieder lebten nach wenig strengen Regeln,
trugen ein schlichtes Ordensgewand ohne Schleier und engagierten sich in der Jugend- und Frauenbildung und im christlichen
Journalismus. An Pfingsten 1930 legte sie ihre ersten Gelübde ab. 1937 wollte sie
zur Mission nach Brasilien gehen, was daran scheiterte, dass sie tschechoslowakische Staatsbürgerin war; deshalb zog sie
nach Budapest, um die ungarische
Staatsbürgerschaft zu erwerben; aber der Kriegsausbruch 1939 verhinderte die Fahrt nach Südamerika. Pfingsten 1940 legte
sie ihre ewigen Gelübde ab.
Aus Protest gegen den Aufstieg des Nationalsozialismus änderte Sára 1942 ihren deutsch klingenden Familiennamen zum
ungarischen Salkaházi. Nachdem Hitler-Deutschland im März 1944 eine Kollaborationsregierung eingesetzt hatte, begann auch
in Ungarn und den von Ungarn besetzten Gebieten die systematische Ausrottung der Juden, der mehr als 400.000 Menschen in
Konzentrations- und Vernichtungslagern zum Opfer fielen. Die Schwestern des Sozialen Dienstes
setzten sich für die
Rettung von Juden ein. Am 27. Dezember 1944 wurde das von Schwester Sára geleitete Arbeiterinnenheim in der
Budapester Bokréta-Straße von Kämpfern der
Pfeilkreuzler
- Anhänger der von 1935 bis 1945 bestehenden faschistischen und antisemitischen Partei in Ungarn -
umzingelt, nachdem die Schwestern durch eine Mitarbeiterin angezeigt worden waren; Sára, eine Mitschwester und vier
mutmaßliche Juden wurden verhaftet und ans Donauufer
gebracht; dort mussten sie sich ausziehen und wurden erschossen. Die Leichen wurden in den Fluss geworfen und nie gefunden.
Sára Salkaházi geriet zunächst weitgehend in Vergessenheit. Erst als Pfeilkreuzlern
1966/1967 in
Budapest der Prozess gemacht wurde, kam ihr
Schicksal wieder ans Licht. 1969 wurde sie von der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in
Jerusalem zur Gerechten unter den Völkern
erklärt. In Budapest wurde der Ort ihrer Hinrichtung
am Donau-Kai nach ihr benannt, ebenso ein Park, eine Pfarrkirche und eine katholische Schule.
Kanonisation: Sára Salkaházi wurde am 17. September 2006 durch den Kardinal und Primas von Ungarn, Péter Erdő, in der Stephans-Basilika in Budapest im Auftrag von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 02.02.2024
Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A1ra_Salkah%C3%A1zi - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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