Ökumenisches Heiligenlexikon

Sára Salkaházi

Taufname: Sára Schalkház

1 Gedenktag katholisch: 27. Dezember

Name bedeutet: die Vornehme (hebr.)

Nonne, Märtyrerin
* 11. Mai 1899 in Kassa / Kaschau, heute Košice in der Slowakei
27. Dezember 1944 in Budapest in Ungarn


Sára war eines der drei Kinder von Lipót und Klotild Schalkház, die das Hotel Schalkház in Košice betrieben. Nach dem frühen Tod des Vaters machte Sára eine Ausbildung zur Volksschullehrerin. Als ihre Heimatstadt nach der Niederlage von Österreich-Ungarn 1918 an die Tschechoslowakei kam, verweigerte sie den Treueschwur auf den neuen Staat und verlor deshalb ihre Stellung. Sie machte eine Buchbinderlehre, arbeitete später als Journalistin, verfasste Theaterstücke und Kurzgeschichten und war 1922/23 kurz mit einem angehenden Gutsverwalter verlobt, was sie dann beendete. Sie galt als moderne Frau, rauchte und saß im Kaffeehaus. 1927 lernte sie die von der ungarischen Ordensfrau und Politikerin Margit Schlachta 1923 gegründete Ordensgemeinschaft der Schwestern des Sozialen Dienstes kennen; deren Mitglieder lebten nach wenig strengen Regeln, trugen ein schlichtes Ordensgewand ohne Schleier und engagierten sich in der Jugend- und Frauenbildung und im christlichen Journalismus. An Pfingsten 1930 legte sie ihre ersten Gelübde ab. 1937 wollte sie zur Mission nach Brasilien gehen, was daran scheiterte, dass sie tschechoslowakische Staatsbürgerin war; deshalb zog sie nach Budapest, um die ungarische Staatsbürgerschaft zu erwerben; aber der Kriegsausbruch 1939 verhinderte die Fahrt nach Südamerika. Pfingsten 1940 legte sie ihre ewigen Gelübde ab.

Aus Protest gegen den Aufstieg des Nationalsozialismus änderte Sára 1942 ihren deutsch klingenden Familiennamen zum ungarischen Salkaházi. Nachdem Hitler-Deutschland im März 1944 eine Kollaborationsregierung eingesetzt hatte, begann auch in Ungarn und den von Ungarn besetzten Gebieten die systematische Ausrottung der Juden, der mehr als 400.000 Menschen in Konzentrations- und Vernichtungslagern zum Opfer fielen. Die Schwestern des Sozialen Dienstes setzten sich für die Rettung von Juden ein. Am 27. Dezember 1944 wurde das von Schwester Sára geleitete Arbeiterinnenheim in der Budapester Bokréta-Straße von Kämpfern der Pfeilkreuzler - Anhänger der von 1935 bis 1945 bestehenden faschistischen und antisemitischen Partei in Ungarn - umzingelt, nachdem die Schwestern durch eine Mitarbeiterin angezeigt worden waren; Sára, eine Mitschwester und vier mutmaßliche Juden wurden verhaftet und ans Donauufer gebracht; dort mussten sie sich ausziehen und wurden erschossen. Die Leichen wurden in den Fluss geworfen und nie gefunden.

Sára Salkaházi geriet zunächst weitgehend in Vergessenheit. Erst als Pfeilkreuzlern 1966/1967 in Budapest der Prozess gemacht wurde, kam ihr Schicksal wieder ans Licht. 1969 wurde sie von der Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem zur Gerechten unter den Völkern erklärt. In Budapest wurde der Ort ihrer Hinrichtung am Donau-Kai nach ihr benannt, ebenso ein Park, eine Pfarrkirche und eine katholische Schule.

Kanonisation: Sára Salkaházi wurde am 17. September 2006 durch den Kardinal und Primas von Ungarn, Péter Erdő, in der Stephans-Basilika in Budapest im Auftrag von Papst Benedikt XVI. seliggesprochen.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Sára Salkaházi

Wikipedia: Artikel über Sára Salkaházi

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Innocentius
Johannes Ursinus von Trogir
Zephyrinus Gimenez Malla
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.02.2024

Quellen:
• https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A1ra_Salkah%C3%A1zi - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.