Secundus von Asti

Secundus war der rein legendarischen Überlieferung zufolge Soldat in der römischen Armee unter Sapritius, dem Präfekten der Cottischen Alpen - der Bergregion südlich von Susa. Nachdem Calogerus, der Kommandant der Wachen des Präfekten Italico von Brescia, zum Christentum konvertiert war, wurde er in Asti im Roten Turm - dem Turm an der heutigen Kirche Santa Caterina - eingesperrt. Calogerus bekehrte den ihn bewachenden Secundus zum Christentum. Bei einer Reise nach Tortona erlebte Secundus dann außergewöhnliche Wunder und dort unterrichtete ihn Bischof Marcianus von Tortona und führte ihn auf den Weg der Nächstenliebe.

Als Secundus nach Mailand kam, erhielt er dort den Segen von Jovita. Als er wieder nach Tortona zurückkehrte, war dort inzwischen Bischof Marcianus eingesperrt worden; nachdem er durch Sapritius zum Tod verurteilt worden war, begrub ihn Secundus. Sapritius nahm nun auch Secundus gefangen, wollte ihn vom Glauben abbringen, ließ ihn foltern und verurteilte ihn schließlich zum Tod, aber in der Nacht kam ein Engel und brachte ihn nach Asti in das Gefängnis im Roten Turm, in dem Calogerus bereits war. Nachdem Sapritius seine Flucht entdeckt hatte, reiste er nach Asti und ließ Secundus enthaupten an der Stelle der später dort erbauten und ihm geweihten Kirche San Secondo.

Secondus wurde demnach am Ort seines Martyriums an der Stelle der Kirche San Secondo begraben. Wohl im 9. Jahrhundert wurden seine Gebeine in die neue Kathedrale von Asti übertragen, einige Reliquien blieben in der Kirche San Secondo.

1100 verpflichtete sich die Stadt Asti, an der Prozession zum alljährlichen Fest von Secondus mit Fackeln teilzunehmen, heute wird ein großes Feuerwerk veranstaltet.

Seit dem 12. Jahrhundert wurde am Gedenktag - heute am 1. Sonntag im September - das Reiterspektakel Palio d'Asti veranstaltet zum Gedenken an den berittenen Soldaten. Secundus zugeschrieben wird das Wunder der Befreiung der Stadt von der Belagerung, die 1526 durch Truppen von Kaiser Karl V. drohte.

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