Sigibert III. von Austrasien
auch: Sigisbert, Sigebert
Gedenktag katholisch: 1. Februar
Übertragung der Gebeine nach Metz: 30. Juni
Name bedeutet: der glänzende Sieger (althochdt.)
Sigibert wurde auf Betreiben der Großen in seinem Land schon als Kind im Alter von drei Jahren von seinem Vater Dagobert I. auf den Thron eines Unterkönigs in Austrasien erhoben, Regenten waren Herzog Adalgisel und Bischof Kunibert von Köln. Nach dem Tode des Vaters 639 unternahmen die für ihn Regierenden mehrere - fehlgeschlagene - Versuche zur Erringung der Macht im gesamten Frankenreich, nach der formellen Reichsteilung von 639 war Sigibert aber unbestrittener König in ganz Austrasien; politisch bestimmend war neben Bischof Kunibert nun Pippin der Ältere.
Desiderius von Cahors war wesentlich beteiligt, dass Sigibert sich der Kirche gegenüber als wohltätig erwies; sein Eintreten zugunsten von Remaclus führten zur Gründung von Klöstern in den Ardennen, zunächst in Cugnon, dann in Stablo - dem heutigen Stavelot - und Malmedy und insbesondere das Kloster Saint-Martin-devant-Metz - im heutigen Le Ban-Saint-Martin bei Metz; weitere Klöster und viele Kirchen und Spitäler gehen auf seine Unterstützung zurück.
Sigiberts Sohn Dagobert II. wurde zunächst sein Nachfolger, konnte sich nach dem Tod des Vaters aber erst 673 durchsetzen.
An Sigiberts Grab in der Kirche des von ihm gegründeten Klosters Saint-Martin-devant-Metz entwickelte sich eine Verehrung, die durch die im 11. Jahrhundert verfassten Lebensgeschichten, die ihn als heiligen König und Nationalhelden von Lotharingien zeichneten, stark gefördert wurde. Als das Kloster 1552 zerstört wurde, wurden die Gebeine zuerst nach Metz und dann in die Kathedrale von Nancy gebracht. Dort wurden einige Reliquien in der Französischen Revolution zerstreut und verbrannt, die Reste 1803 in ein neues Reliquiar gelegt.
Patron von Lothringen und Nancy; gegen Regen und Unglück
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.08.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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