Silverius
Gedenktag orthodox: 2. Dezember
Name bedeutet: der aus dem Wald Stammende (latein.)
Silverius war der Sohn von Papst Hormisdas und wirkte als Subdiakon in Rom. 536 wurde er nach dem plötzlichen Tod von Papst Agapitus I. vom Ostgotenkönig Theodahad zum Papst ernannt; Vorbehalte des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. konnten nur mühsam unterdrückt werden. 536 erreichte Silverius in Verhandlungen die kampflose Übergabe der Stadt Rom an die Byzantiner unter Feldherr Belisar.
Von Belisar wurde Silverius dann wegen seiner anhaltenden Kontakte zu den Ostgoten des Hochverrats bezichtigt; auf Betreiben des ehrgeizigen Vigilius, der selber Papst werden wollte, setzte Belisar Silverius ab, verhaftete ihn im März 537 und verbannte ihn nach Patara in Lykien - heute Ruinen bei Kalkan in der Türkei. Der dortige Bischof erreichte nach einigen Monaten bei Kaiser Justinian I. „dem Großen”, dass Silverius nach Rom zurückkehren konnte. Dort war inwischen aber Vigilius, der Günstling der den Anhängern des Monophysitismus nahestehenden Kaiserin Theodora, Papst geworden, der seinen Vorgänger umgehend auf die Insel Ponza verbannte. Drei Wochen nach seiner Ankunft dort starb Silverius - inwischen wohl auf die einsame Nachbarinsel Palmarola gebracht - den Hungertod.
Wegen der Demütigungen und erlittenen Schmerzen wird Silverius auch als Märtyrer verehrt. Die Verehrung bezeugt ein Kalender der Kirche Santa Maria del Priorato auf dem Aventin in Rom aus dem 11. Jahrhundert.
Attribute:
Brot auf Teller, als Pilger
Patron
von Ponza,
Frosinone,
Scerni bei Pescara und
Valprato Soana bei Turin
Martyrologium Romanum Flori-Legium
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Briefe von Silverius gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
Die Ruinen von Patara sind jeden Tag zwischen April und Oktober von 9 Uhr bis 19 Uhr, zwischen November und März von 8 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 2 €. (2013)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.05.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Karl Heussi: Kompendium der Kirchengeschichte. J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), Tübingen 1976
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• Wilhelm Kohl. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. X, Herzberg 1995
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.