Ökumenisches Heiligenlexikon

Simon Stock

1 Gedenktag katholisch: 16. Mai
gebotener Gedenktag im Orden der Karmeliten
nicht gebotener Gedenktag im Orden der Unbeschuhten Karmeliten

Name bedeutet: Er (Gott) erhört (hebr.)

Ordensgeneral
* um 1200 in der Grafschaft Kent in England (?)
16. Mai 1265 in Bordeaux (?) in Frankreich


Simon hat nach der Überlieferung als Einsiedler in einem hohlen Baum gelebt - daher wohl sein Beiname Stock. 1241 schloss er sich dem Karmeliterorden an, wohl 1246 wurde er zum Ordensgeneral mit Sitz in Aylesford bei London ernannt. Am 16. Juli 1251 sei ihm in Cambridge die Gottesmutter Maria erschienen und habe ihm das Skapulier überreicht. Er erwarb sich große Verdienste um die Ausbreitung des Ordens in England und ganz Europa. Der Tod ereilte ihn auf einer Vistiationsreise im damaligen, 1264 eröffneten Karmeliterkloster in Bordeaux.

Joseph Anton Schupp: Maria überreicht Simon das Skalpulier, 1703, in der Wallfahrtskirche in Triberg im Schwarzwald
Joseph Anton Schupp: Maria überreicht Simon das Skapulier, 1703, in der Wallfahrtskirche in Triberg im Schwarzwald

Simon Stock wurde im damaligen Karmeliterkloster in Bordeaux bestattet. Nach dessen Schließung 1792 in der Französischen Revolution wurden seine Gebeine in die Kathedrale übertragen.

Simons Lebens- und Wirkensgeschichte wurde von den Chronisten des Karmeliterordens seit dem 14. Jahrhundert ausgestaltet, um die Kontinuität des Ordens trotz des Ortswechsels von Palästina nach Europa und trotz der Änderung der Lebensweise vom einstigen Einsiedlerwesen zu einem in der Stadt wirkenden und der Laienseelsorge sich widmenden Bettelorden zu rechtfertigen. Simon wurde in der Überlieferung Repräsentant des Übergangs zwischen beiden Lebens- und Wirkungsweisen, sein Bild stärkte das Selbstbewusstsein der Gemeinschaft, die - abgesehen von der Berufung auf Elija - ohne eine charismatische Gründergestalt auszukommen hatte.

Patron von Bordeaux

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 20.11.2024

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• https://bibale.irht.cnrs.fr/90825#csp - abgerufen am 20.11.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.