Ökumenisches Heiligenlexikon

Sulpicius Severus

französischer Name: Sulpice

1 Gedenktag katholisch: 29. Januar

1 Gedenktag armenisch: 29. Januar

Name bedeutet: der Reinigende (Schwefelhaltige) (latein.)

Kirchenschriftsteller, Bekenner
* um 363 bei Toulouse (?) in Frankreich
406 oder 432 in Tarbes oder in bei Marseille in Frankreich


Sulpicius, Sohn edler und reicher Eltern, studierte Rhetorik, war Richter und verheiratet mit einer Frau aus einer reichen und angesehenen Familie. Nach deren frühem Tod lebte er einige Zeit bei seiner Schwiegermutter Bassula und ging dann um 392 ins Kloster Marmoutier zu Martin von Tours. Schon ab 395, noch zu Martins Lebzeit, begann er, dessen Lebensgeschichte zu verfassen. Martins Tod wurde ihm durch eine besondere Vision im Halbschlaf mitgeteilt, ebenso erfuhr Sulpicius vom Tod von Martins Schüler Clarus von Marmoutier. Sulpicius blieb zunächst im Kloster und studierte das Leben der Mönche. Er lebte dann einige Zeit auch in Trier, worüber aber nähere Angaben fehlen, und dann in einer Zelle im Bistum Tarbes oder in der Nähe von Marseille und führte ein strenges und zurückgezogenes Büßerleben; enge Freundschaft verband ihn mit Paulinus von Nola, wovon die erhaltenen Briefe zeugen, und mit Johannes Cassianus, mit dem zusammen er die Vitae Patrum, die Geschichte der (ägyptischen Wüsten-)Väter verfasste.

Manche Forscher meinen, Sulpicius sei eine Zeit lang Anhänger des Semi-Pelagianismus gewesen, andere, er habe einige Zeit chiliastische Auffassungen vertreten. Sein wichtigstes Werk sind die zwei Bände der Chronik Historia sacra, heilige Geschichte; der erste reicht bis zur Passion Jesu Christi, der andere ist eine Kirchengeschichte der ersten drei Jahrhunderte. Drei Bände umfassen die Dialogi, zwei mit Zeugnissen über Martin von Tours, der dritte von den Einsiedlern im Orient.

Sulpicius wurde oft mit Sulpicius I. Severus, dem Erzbischof von Bourges, verwechselt.

Catholic Encyclopedia

Die von Sulpicius Severus verfaste Lebensgeschichte von Martin von Tours gibt es unter Leben des heiligen Bekennerbischofs Martinus von Tours, ebenso Drei Briefe über den hl. Martinus und Drei Dialoge über den hl. Martinus in der Bibliothek der Kirchenväter der Université Fribourg auf Deutsch.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 14.05.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://en.wikipedia.org/wiki/Sulpicius_Severus - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.