Ökumenisches Heiligenlexikon

Tarsitia

französischer Name: Tarcise, Tarcisse

1 Gedenktag katholisch: 15. Januar

Name bedeutet: die Mutige (griech.)

Jungfrau, Märtyrerin (?)
nach 525 im Wald nahe Rodelle bei Rodez in Frankreich


Kapelle an Tarsitias Grotte nahe Rodelle, 1737 bezeugt
Kapelle an Tarsitias Grotte nahe Rodelle, 1737 bezeugt DC12

Tarsitia entstammte einem alten Adelsgeschlecht aus Aquitanien; ihr Vater Ambert wurde Vorfahre französischer Könige, seine Mutter Blitildis war eine Tochter von Frankenkönigs Chlotar I., Ferreolus von Uzès war ihr Bruder. Nach manchen war sie über ihren Bruder Arnold die Tante von Arnulf von Metz und somit die Ururururgroßtante von Karl „dem Großen”. Tarsitia verweigerte die Heirat mit dem ihr zugedachten Mann, weil der Heide war, begab sich als junge Frau in die Einsamkeit einer Höhle im Wald nahe des heutigen Rodelle bei Rodez, die ihr in einer göttlichen Vision gezeigt worden war, und lebte dort als Einsiedlerin. Sie ernährte sich von der Milch einer Hirschkuh - nach anderer Überlieferung einer Ziege -, welche sich von ihr melken ließ.

Nach ihrem Tod - nach mancher Überlieferung starb sie als Märtyrerin - erschien ein Licht am Himmel, das der Bevölkerung zum Zeichen der außerordentlichen Heiligkeit der Tarsitia wurde; deshalb wurde sie mit großer Feierlichkeit im späteren Benediktinerinnenkloster im heutigen Le Monastère bei Rodez bestattet. Die Legende erzählt, ihr feierlicher Trauerzug sei einem anderen begegnet; Bischof Dalmatius von Rodez, der Tarsitias Überrtragung begleitete, habe seine Hand auf den anderen Verstorbenen gelegt, der daraufhin wieder zum Leben erwachte.

Nachdem das Kloster Le Monastère in der Französischen Revolution aufgelöst wurde, konnte ein Großteil der Reliquien gerettet werden; sie wurden in verschiedene Kirchen der Gegend verteilt, so auch in die Pfarrkirche von Le Monastère; ihr gröter Teil liegt im Karmeliterkloster in Rodez. Unweit ihrer Grotte im Wald nahe Rodelle ist eine Quelle, deren Wasser gegen Augenleiden helfen soll.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 01.05.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• http://sanctuaires.coldev.org/index.php?r=cons&sr=cons&id=336 nicht mehr erreichbar
• http://www.chretiensmagazine.fr/2011/01/la-vie-de-sainte-tarcisse-par-marc.html nicht mehr erreichbar
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Rodelle - abgerufen am 13.11.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.