Ökumenisches Heiligenlexikon

Theodor Georg Romzsa

ungarischer Name: György Tódor

1 Gedenktag katholisch: 1. November

Name bedeutet: T: Gottes Geschenk (griech.)
G: der Landmann (griech.)

Apostolischer Administrator von Mukatschewo, Märtyrer
* 14. April 1911 in Nagybocskó, heute Welykyj Bytschkiw in der Ukraine
1. November 1947 in Mukatschewo in der Ukraine


Theodor Georg Romzsa kam im damals ungarischen Nagybocskó - dem heutigen Welykyj Bytschkiw in der Ukraine - zur Welt als Sohn einer Familie, die der ruthenischen Kirche - einer kleinen griechisch-katholischen, mit Rom unierten Kirche - angehörte. Nach dem Besuch des Gymnasiums im damals tschechischen Chust studierte er ab 1930 in Rom am Collegium Germanicum et Hungaricum und ab 1934 am Päpstlichen Kolleg Russicum, das 1929 gegründet worden war zur Ausbildung von im Untergrund in der Sowjetunion wirkenden Priestern und von den Jesuiten betrieben wurde. 1936 wurde er in Rom zum Priester geweiht und kehrte dann in seine Heimat zurück, um ab 1937 den Militärdienst in der ungarischen Armee abzuleisten. Ab 1939 war er als Priester tätig, dann als Lehrer am griechisch-katholischen Priesterseminar im damals ungarischen Uschhorod, wo er 1939 Spiritual wurde. Im September 1944 erfolgte seine Ernennung zum Apostolischen AdministratorEin Apostolischer Administrator ist ein vom Papst eingesetzter Verwalter einer Diözese. Er übt sein Amt wie ein Bischof als Amt göttlichen Rechts aus, sondern ist als Vikar weisungsgebundener Stellvertreter des Papstes. der Eparchie Mukatschewo mit Sitz in Uschhorod, wo er im Dezember 1944 in der Kathedrale geweiht wurde. Im Oktober 1944 hatte die Sowjetunion das Gebiet vom dem mit Deutschland verbündeten Ungarn erobert und forderte nun von Romzsa die Unterzeichnung des Manifestes von Mukatschewo, mit dem die Eingliederung der Region in die Sojetunion unterstützt wurde.

Romsza verweigerte seine Unterschrift und wurde des antisowjetischen Kampfes, der Zusammenarbeit mit Ungarn und der anti-orthodoxen Propaganda beschuldigt. Der Unterricht an Schulen und Priesterseminaren wurde ihm untersagt, was er ignorierte. Zudem wurden zahlreiche griechisch-katholische Kirchen enteignet und der Russisch-Orthodoxen Kirche unterstellt. Als er im Oktober 1947 von der Kirchweihfeier im Dorf Lavky bei Mukatschewo heimwärts fuhr, wurde seine Pferdekutsche von einem Militärlastwagen gerammt, der Kutscher wurde getötet, die mitgereisten Priester und Seminaristen wurden leicht verletzt. Bischof Romsza erlitt Verletzungen am Kopf und einen doppelten Kieferbruch und wurde ins Krankenhaus nach Mukatschewo gebracht. Nachdem sich sein Zustand gebessert hatte, wurde Romsza durch eine Agentin unter Mithilfe eines Oberarztes mit einer Giftspritze getötet, nachdem man die ihn versorgenden Basilianerschwestern weggeschickt hatte.

Das Martyrium von Bischof Romsza wurde für griechisch-katholisch Gläubige zum Zeichen, sich mutig weiterhin zu behaupten. 128 griechisch-katholische Priester wurden nach seinem Tod in Strafgefangenenlager nach Sibirien verfrachtet; die Gläubigen aber feierten im Verborgenen weiter die katholische Liturgie und wurde zu einer Hauptstütze der ukrainischen Nationalbewegung.

Romza wurde in der ruthenischen Kreuzerhöhungskathedrale in Uschhorod beigesetzt; die Kathedrale wurde dann in der Sowjetzeit durch die Russische Orthodoxe Kirche übernommen, 1991 wurde sie wieder der Ruthenisch griechisch-katholischen Kirche übergeben.

Kanonisation: Theodor Georg Romzsa wurde am 27. Juni 2001 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen .

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 28.11.2023

Quellen:
• https://en.wikipedia.org/wiki/Theodore_Romzha - abgerufen am 20.07.2023
• https://www.die-tagespost.de/kirche/heilige/sel-bischof-theodor-romza-art-243986 - abgerufen am 28.11.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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