Ökumenisches Heiligenlexikon

Theodor Noa

Gedenktag evangelisch: 14. März

Name bedeutet: Gottes Geschenk (griech.)

Pfarrer, Märtyrer
* 10. Mai 1891 in Görlsdorf in der Neumark, heute Góralice, Ortsteil von Trzcińsko-Zdrój bei Szczecin in Polen
14. März (?) 1938 in Berlin


Theodor Noa, Sohn eines Pfarrers, studierte Theologie an der Universität in Leipzig - diese stand damals an der Stelle des heutigen Paulinums, des ehemaligen Klosters der Dominikaner mit der Kirche St. Pauli, das nach seiner Aufhebung 1543 die Universität beherbergte; die Kirche wurde 1968 abgerissen, 2007 bis 2017 wurde das heutige Gebäude mit wissenschaftlichen Instituten und Universitätskirche errichtet.

ehemalige Theologische Schule in Bethel
ehemalige Theologische Schule in Bethel

Noa setzte sein Studium fort an der damaligen Theologischen Schule - heute Fachhochschule für Diakonie - in Bethel bei Bielefeld und dann in Halle an der in den Francke'schen Anstalten beheimatete Theologischen Fakultät. Im 1. Weltkrieg war Noa als Kriegsfreiwilliger Soldat.

Theodor Noa wurde Lehrvikar an der Marienkirche in Bielefeld; hier setzte er sich in seiner Examensarbeit mit dem Verhältnis von Christentum und Sozialismus auseinander. Bis 1927 wirkte er als Jugendpfarrer an der Johannes-Kirche in Hagen, danach als Gemeindepfarrer an der Nikolaikirche in Siegen.

Nikolaikirche in Siegen
Nikolaikirche in Siegen

Als Vorsitzender der Schülerbibelkreise in Westfalen baute Theodor Noa das damalige Schullandheim - heute Zentrum für Interkulturelle Begegnung - in Berchum bei Hagen und das Schullandheim - heute Jugendfreizeitheim - in Beienbach bei Siegen mit auf.

In der Endphase der Weimarer Republik unterstützte Noa den christlichen Volksdienst, der im Sinne von Adolf Stöcker eine autoritäre Staatsvorstellung mit christlichen und sozialen Elementen vertrat. Im Wahlkampf zur Reichstagswahl 1932 wurde Noa deshalb von den Nationalsozialisten bekämpft und als jüdischer Mischling 2. Grades diffamiert. Nach 1933 wurde Noa Mitglied des Pfarrernotbundes und der Bekennenden Kirche.

Ende 1937 verschwand Noa; ungeklärt blieb, ob er von Nazis ermordet wurde oder ob er unter dem Druck der Nachstellungen des Regimes oder weil er hoch verschuldet war sich selbst das Leben nahm. Erst am 14. März 1938 fand man seine Leiche im Landwehrkanal in Berlin.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.10.2024

Quellen:

• http://www.jugendparlament-siegen.de/de/educache/theodor-noa - abgerufen am 28.08.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.