Theonestus von Mainz
Gedenktag katholisch: 27. Juni
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Mainz
Name bedeutet: ?
Theonestus, Bischof von Philippi - den heutigen Ruinen bei Krinides in Griechenland, in denen man die Reste der ihrer Form wegen Oktagon genannten, auf der ältesten Kirche der Stadt erbauten Bischofskirche sehen kann -, wurde nach der Überlieferung mit seinen Diakonen Tabra und Tabrartha vertrieben und kam mit diesen und nachdem sich Alban ihnen angeschlossen hatte über Rom zu Ambrosius nach Mailand, zog weiter nach Burgund zu König Sigismund und von da nach Trier und Mainz, wo es schon vor 368 eine Bischofskirche gab an der Stelle der - heute evangelischen - Kirche St. Johannis. Überall bekämpfte Theonestus die Anhänger des Arianismus. In Mainz soll er ebenfalls als Bischof eingesetzt worden sein.
Während Alban in Mainz von Anhängern des Arianismus ergriffen und enthauptet wurde, floh Theonestus mit Tabra und Tabrartha nach Oberitalien, wo sie aber ebenfalls von Arianern gefangen gesetzt und enthauptet wurden. Diese Legende berichtet, dass Theonestus danach, - wie Dionysius von Paris - sein Haupt in Händen dem Ort zustrebte, an dem er begraben sein wollte.
Andere Legenden berichten von der Steinigung Theonestus' in
Mainz. Danach soll er einer durchlöcherten Kufe
den Rhein hinabgetrieben und von den Anwohnern des heutigen Ortes
Kaub gerettet worden sein. So sei der Ortsname
Kaub von Cupa
(vini), (Wein-) Kufe
abzuleiten. Das alte Stadtsiegel von Kaub zeigt die Abbildung eines
Bischofs in einer Kufe bzw. einem Schiff; dieser wird als Theonestus, aber auch als
Nikolaus gedeutet.
Theonestus' Leichnam wurde in Mainz in eine Kufe mit gärenden Trauben geworfen, die dann mit einem Fußtritt in den Rhein gestoßen wurde. Nun war Theonestus aber nicht tot und die Kufe trieb in den Wellen des Rheines. Die gärenden Trauben belebten den Heiligen, betäubten ihn aber auch, so dass er keine Schmerzen empfand. Er tat einen kräftigen Schluck, denn er war bibelfest: Gott wird machen
ein Mahl von alten Weinsagt Jesaja (25, 6), denn
des Menschen Herz erfreutder Wein (Psalm 104, 15) und er
erfreut mäßig getrunken Leib und Seele(Sirach 31, 27f). Der Wein reinigt auch sein Gewand (1 Mose 49, 11) und kühlt und heilt seinen Leib: Lukas 10 erzählt vom Samariter, dass er die Wunden verband und Wein dareingoss. Theonestus kam zu dem Schluss, dass Gott selber dieses Genesungswunder gewirkt haben muss: Laut Johannes 15, 1 ist ja Christus selbst der rechte Weinstock und Gott der Weingärtner. So nahm Theonestus sich vor, dort, wo die Kufe landen würde, Wein zu bauen wie beschrieben im Buch der Könige: Pflanzet Weinberge und esset ihre Früchte (2. Könige 19, 29), dann wird man
sicher wohnen, ein jeder unter seinem Weinstock(1. Könige 4, 25). Die Kufe landete und Theonestus nannte das Dorf als guter Lateiner nach der Kufe
cupa, woraus beim Volk
Kaubwurde.
Die Verehrung für Theonestus setzte ums Jahr 1000 ein. Reliquien von Theonestus und anderer früher Mainzer Heiligen liegen in einem Reliquienschrein in der Ostkrypta des Mainzer Domes.
Theonestus ist identisch mit Theonestos von Philippi.
Patron von Mainz
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die
Ausgrabungen von Philippi und das Museum sind
täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 6 €. (2019)
Der Dom in Mainz ist werktäglich von 11 Uhr bis
16 Uhr, sonntags von 13 Uhr bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet. (2021)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Theonestus von Mainz
Wikipedia: Artikel über Theonestus von Mainz
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Eorcengota
Gebuin von Lyon
Gualterus
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 21.10.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bautz.de/bbkl/t/theonest_b_v_m.shtml
• http://www.heidecker-post.com/Rheinweinstube/D_RWSStory1.htm
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.