Ökumenisches Heiligenlexikon

Thomas Cantelupe

auch: von Hereford

1 Gedenktag katholisch: 25. August
Übertragung der Gebeine: 17. April
Niederlegung der Gebeine: 7. Juni
in Hereford: Übertragung der Gebeine: 25. Oktober

Name bedeutet: der Zwilling (hebr.)

Bischof von Hereford
* um 1218 in England
25. August 1282 in Montefiascone in Italien


Thomas, aus einer Familie des normannischen Hochadels stammend, studierte Jura und Theologie in Paris, Orléans und Oxford. Er war Haushofmeister von König Heinrich III. und 1261/62 sowie 1273/74 Kanzler der Universität Oxford. 1264/65 beteiligte er sich am Kampf des Adels gegen König Heinrich III.; nach dem Scheitern der Revolte ging er ins Exil nach Paris, erlangte aber 1266 wieder die königliche Gnade und wurde auch Ratgeber von König Eduard I. 1275 wurde er Bischof von Hereford, im Volk durch seine seelsorgerliche Arbeit hoch geschätzt.

Über kirchenrechtliche Fragen gab es dann harte Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof von Canterbury, Johannes Peckham, der Thomas deshalb 1282 exkommunizierte. Thomas wollte bei Papst Martin IV. in Rom Unterstützung erbitten, noch vor einer Entscheidung des Vatikans starb er auf der Rückreise.

Der Gedenktag ist der Tag der Beisetzung der Gebeine. Thomas' Grab in Hereford besuchten bald zahlreiche Pilger. Die Bestrebungen zu seiner Kanonisation wurden seit 1305 vom englischen Königshaus nachdrücklich unterstützt.

John Hardman of Birmingham: Reliquiar für Thomas, 1835, in der Kathedrale in Hereford
John Hardman of Birmingham: Reliquiar für Thomas, 1835, in der Kathedrale in Hereford

1538 wurde das Grab von Thomas in der Kathedrale in Hereford geschändet, die Gebeine wurden entnommen und 1665 weggeworfen. Ein Knochen konnte in der Jesuitenmission in Holywell in Wales gerettet werden, er wurde 1835 in ein neues Reliquiar eingesetzt.

Kanonisation: Thomas wurde am 17. April 1320 von Papst Johannes XXII. heiliggesprochen.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.08.2016

Quellen:

• http://college.holycross.edu/projects/catholiccollecting/today.htm
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.