Ökumenisches Heiligenlexikon

Venerius

italienischer Name: Venerio

1 Gedenktag katholisch: 13. September
Erhebung der Gebeine: 29. April
Übertragung der Gebeine von Sarzana bei La Spezia ins Prosperkloster nach Reggio Aemilia: 3. November

Name bedeutet: der Verehrte (latein.)

Abt in Porto Venere, Einsiedler
* um 560 auf der Insel Palmaria vor La Spezia in Italien
630 (?) auf der Insel Tino vor La Spezia in Italien


Venerius trat in das damals auf seiner Insel Palmaria an heute unbekanntem Standort bestehende Johannes-Kloster ein und wurde dann Abt des bedeutenden Klosters San Pietro in Porto Venere bei La Spezia. Im Auftrag des Bischofs von Luna 1 bekämpfte Venerius erfolgreich die Anhänger des Arianismus in der Gegend - die Legende erzählt wohl deshalb von einem Pest verbreitenden Drachen, den er besiegte. Um 610 zog er sich als Einsiedler zurück auf die kleinere Insel Tino. Dort habe er in mondlosen Nächten Feuer entzündet zur Orientierung für die Seeleute.

Deckenfresko in der Kirche San Venerio im Vorort Migliarina von La Spezia
Deckenfresko in der Kirche San Venerio im Vorort Migliarina von La Spezia

Weil Venerius schon zu Lebzeiten der Ruf der Heiligkeit vorausging, erhielt er Botschaften von Papst Gregor „dem Großen” und Besuche von Kardinälen aus Rom und Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul -, nach mancher Überlieferung sogar von Kaiser Phokas persönlich.

Venerius wurde vom Bischof von Luna in seiner Einsiedelei auf der Insel Tino bestattet. Mönche aus dem Orden von Kolumban errichteten dort dann ein kleines Sanktuarium, das im 11. Jahrhundert zu einem Venerius geweihten Benediktinerkloster ausgebaut wurde, dieses wurde 1763 endgültig verlassen; heute ist die Insel militärisches Sperrgebiet und darf nur am Gedenktag von Venerius betreten werden. Um die Reliquien vor den im 8. Jahrhundert zunehmenden Piratenüberfällen der Muslime zu schützen, wurden sie 740 erst nach Luna 2 und 820 nach Reggio Emilia übertragen. Venerius' Kopfreliquie wurde 1959 nach La Spezia übergeben und ruhte dort in der damaligen Kathedrale, der Kirche Santa Maria Assunta und seit Fertigstellung der neuen Kathedrale in deren Krypta; auch die Pfarrkirche im Vorort Migliarina ist Venerius geweiht.

1975 geweihte neue Kathedrale in La Spezia
1975 geweihte neue Kathedrale in La Spezia

Patron von Luni und Reggio Emilia; der Leuchturmwärter, der Diözese La Spezia

1 Die römische Siedlung Luna im heutigen Luni bei La Spezia ist archäologisches Gelände; die Kathedrale Santa Maria Assunta wurde Anfang des 13. Jahrhunderts wie die ganze Siedlung aufgegeben.

2 Richtig ist Luna, nicht wie oft zu lesen der Nachbarort Sarzana.

Die - spärlichen - Ausgrabungen von Luna können täglich außer montags von 8.30 Uhr bis 19.30 Uhr - sonntags nur bis 13.30 Uhr - besichtigt werden, der Eintritt beträgt 4 €. (2022)
Die Kathedrale in Reggio Emilia ist werktags von 7.30 Uhr bis 19.30 Uhr und sonntags von 9 Uhr bis 13 Uhr und von 15 Uhr bis 19.30 Uhr geöffnet. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.04.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://it.wikipedia.org/wiki/Venerio_(eremita) - abgerufen am 05.11.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.