Victor von Siena
italienischer Name: Vittore
arabischer Name: Bûqtûr
koptischer Name: Biktōr
auch: Victor von Ägypten, Victor der Thebäer, Victorius, Victorinus
Gedenktag katholisch: 14. Mai
Übertragung der Gebeine in Feltre: 18. September
Gedenktag orthodox: 11. November
Gedenktag armenisch: 10. November
Gedenktag koptisch: 5. Juni
Weihe seiner Kirche in Antiochia: 23. November
Gedenktag syrisch-orthodox: 15. April
Weihe seiner Kirche in Antiochia: 23. November
Name bedeutet: der Sieger (latein.)
Victor (Bûqtûr), der Mann der Corona, war der Überlieferung nach Soldat wie sein Vater Romanus. Während der in der Christenverfolgung seinen Glauben widerrief, blieb Victor seinem Glauben an Jesus Christus treu und erlitt deshalb das Martyrium.
Die griechische Legende von Victor und Corona siedelt das Martyrium in Damaskus an, sie war weit und in vielen Varianten verbreitet. Wohl im 5. Jahrhundert entstand auf dieser Grundlage zum einen die koptische Version, die von einem fünffachen Martyrium in Antinoë - den heutigen Ruinen bei El-Roda - erzählt, zum andern die lateinische Variante.
Die Koptische und die Syrisch-Orthodoxe Kirche berichten von der Überführung der Gebeine des Victor / Bûqtûr nach Antiochia - dem heutigen Antakya / Hatay - in der Zeit der Herschaft von Kaiser Konstantin durch Bûqtûrs Mutter Martha.
Victors Verehrung in Nord- und Mittelitalien ist seit dem 6. Jahrhundert belegt. Nahe Otricoli bei Terni steht am Ufer des Tiber die Kirche San Vittore, weil seine Gebeine angeblich dort angeschwemmt wurden. In Castelfidardo bei Ancona hat es nach alten Zeugnissen schon damals eine Victor und Corona geweihte Kirche an der Stelle eines früheren heidnischen Heiligtums gegeben, heute steht dort die Stiftskirche Santo Stefano, in deren Krypta nun die Reliquien bewahrt werden. Am 18. September 1191 erhob Bischof Gentile dort die Reliquien und brachte Teile davon nach Osimo.
Schon im 9. Jahrhundert gab es in Feltre Reliquien, die angeblich aus Syrien über Venedig dorthin gekommen waren. 1096 bis 1101 wurde dafür auf dem Berg im Stadtteil Anzù das Victor und Corona geweihte Sanktuarium gebaut. Kaiser Karl IV. überführte Teile der Gebeine von Feltre nach Prag; Victors Kopfreliquie wurde 2011 nach Feltre zurückgebracht.
Erzbischof Adaldag von Hamburg-Bremen, der Otto I., „den Großen” zu dessen Kaiserkrönung nach Rom begeleitet hatte, brachte 965 Reliquien von Victor und Corona nach Bremen mit; wohl in der Reformation gingen sie verloren. Angebliche Gebeine von Victor liegen auch in Stiftskirche in Otricoli bei Terni und im Dom in Aachen.
Patron von Siena, Otricoli, Castelfidardo, Feltre und Osimo; der Kranken; vor feindlichen Truppen
Sanktuarium Vittore e Corona bei Feltre
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 06.03.2024
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 10. Herder, Freiburg im Breisgau 2001
• http://pt-br.facebook.comnote_id=150774814490 - abgerufen am 28.06.2023
• Bruno W. Häuptli. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XXVII, Nordhausen 2007
• https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-stadt_artikel,-die-heilige-corona-wurde-einst-in-bremen-angebetet-_arid,1913150.html
- abgerufen am 17.06.2022
• https://www.iluoghidelsilenzio.it/abbazia-di-san-vittore-otricoli-tr - abgerufen am 17.06.2022
• https://www.otricoliturismo.it/san-vittore - abgerufen am 17.06.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.